Stolpersteinverlegung in Wolfsberg
Im Mai 2021 beschloss der Wolfsberger Gemeinderat auf Antrag der Grünen die Verlegung von sechs Stolpersteinen für jüdische Wolfsberger und Wolfsbergerinnen, die von den Nationalsozialisten in die Flucht getrieben, deportiert und ermordet worden waren. Die Geschichte der Wolfsberger Juden war bereits im Jahr 2000 im Auftrag der Stadt von der Historikerin Andrea Lauritisch erforscht worden.
Die Verlegung der Stolpersteine fand am 83. Jahrestag der Novemberpogrome statt, an denen es im gesamten damaligen Deutschen Reich zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen jüdische BürgerInnen gekommen war.
Bei den sechs Opfern, an die nun in der Wolfsberger Wienerstraße am Gehsteig erinnert wird, handelt es sich um Angehörigen von zwei verwandten Familien. Adolf und Emma Gross hatten an dieser Adresse ein Geschäft, sie wurden 1942 in Auschwitz ermordet. Ihrer älteren Tochter Lotte gelang die Flucht vor den Nazis, sie lebte später in Mexiko. Die jüngere Tochter Anny überlebte das KZ Bergen-Belsen und emigrierte nach Israel. Hermine Singer, auch auf einem Stolperstein erinnert, war Emma Gross´ Schwester. Sie starb 1939 auf der Flucht. Ihr Sohn Hans konnte sich nach Palästina retten.
Als Ehrengast nahm an der Stolpersteinverlegung in Wolfsberg der Urenkel von Alfred und Emma Groß und Enkel von Lotte Groß Uri Ovseyevitz-Roth mit seiner Frau Tania teil. Die beiden waren eigens für die Veranstaltung aus Mexiko angereist.