Neuerscheinung: Helmut Spielmann: Shanghai – Eine Jugend im Exil

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland beginnen auch für die Grazer jüdische Familie Spielmann Jahre der Furcht, Verfolgung, Beraubung und Vertreibung. Nach dem Ausschluss aus der Gesellschaft und einer Inhaftierung in Dachau im November und Dezember 1938 wird im Frühjahr 1939 Shanghai zur letzten Zufluchtsstätte. Rudolf, Paula und der achtjährige Helmut treten im Februar 1939 von Genua aus die Schiffsreise ins „exotische“ Exil an.

Shanghai, eine internationale Millionenmetropole, stellt die Grazer Familie vor viele Herausforderungen: Die fremde Kultur schafft Unsicherheiten und die unwirtlichen und extremen Lebensbedingungen mit schlechter Versorgung und vielen Krankheiten stellen ebenso eine Bedrohung dar wie die sich verschärfende japanische Besatzungspolitik. Diese mündet 1943 in die Gründung eines Ghettos, in dem die jüdischen Flüchtlinge auf engstem Raum zusammengepfercht werden.

Helmut Spielmann, der all das als Kind erlebt hat und für den Shanghai lebensbestimmend wurde, schrieb 1988 seine Kindheits- und Jugenderinnerungen nieder. In diesem Buch sind sie nun einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und geben Einblick in das berührende Schicksal eines jüdischen Flüchtlingskindes in der asiatischen Metropole Shanghai.

 

Helmut Spielmann: Shanghai – Eine Jugend im Exil. Hg. v. Gerald Lamprecht und Ingeborg Radimsky. Geb. 240 Seiten (ISBN 978-3-902542-41-0) CLIO: Graz 2015, Euro 18,00

 

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