Gedenkstätten - Gedächtnisorte: Lernorte?
Gedenkstätten - Gedächtnisorte: Lernorte?
Die Gedenkstätte Mauthausen zählte die letzten Jahre jeweils knapp 200.000 Besucher/innen - davon waren etwa 90.000 Schülerinnen und Schüler. Im Jahr 2000 besuchten mit knapp 53.000 österreichischen Schülern etwa 10 % der relevanten Altersgruppe Mauthausen. Aus dem ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen war schon 1949 die Gedenkstätte entstanden und ihre Darstellung der Verfolgungsgeschichte wurde für ganze Generationen von jungen Menschen prägend.
Während sich das Gedenken lange Zeit auf Mauthausen konzentrierte, verschwanden viele weitere Orte der Verfolgung und Verbrechen aus dem öffentlichen Bewusstsein in Österreich, bzw. waren darin nie so recht als Gedächtnisorte präsent gewesen. Lager wie Gusen oder Ebensee und die Mordstätte Hartheim waren zwar Überlebenden und Angehörigen der dort Umgebrachten als Gedächtnisorte präsent, das offizielle Österreich wendet sich jedoch erst in den letzten Jahren diesen Orten zu: In Ebensee entstand die Gedenkstätte und das Zeitgeschichtemuseum, in Hartheim der "Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim" zur Erinnerung an den Krankenmord, in Gusen wird kommenden Herbst ein Besucherzentrum eröffnet.
Im dritten Zentralen Seminar werden wir uns mit der Stadt Steyr, seiner ausgelöschten jüdischen Gemeinde und den mit der dortigen Rüstungsproduktion verbundenen Lagern, mit Ebensee, Hartheim und Mauthausen beschäftigen. Ausgehend von einem Besuch dieser Gedenkstätten / Gedächtnisorte stehen vor allem Fragen des Lernens im Zentrum: eine ans jeweilige Lernalter angepasste Pädagogik und methodisch-didaktische Annäherungen (siehe Seminarprogramm).
Bereits beim letzten Seminar in Stadtschlaining wandten wir uns der prägenden Kraft der Bilder zu. Diesmal geht es um Spiel- und Dokumentarfilme zur NS-Zeit sowie methodisch-didaktische Anregungen zu ihrer Verwendung im Unterricht.
Beteiligte Wissenschafter/innen und Pädagog/innen:
- Christian Angerer, Linz
- Peter Gstettner, Klagenfurt
- Ernst Hanisch, Salzburg
- Hanno Loewy, Hohenems
- Waltraud und Georg Neuhauser, Steyr
- Christa Nowshad, Steyr
- Bertrand Perz, Wien
- Falk Pingel, Braunschweig
- Wolfgang Quatember, Ebensee
- Karl Ramsmaier, Steyr
- Hartmut Reese, Linz
- Arin Sharif, Innsbruck
- Andreas Spanring, Steyr
- Christine Teuschler, Eisenstadt
- Heidemarie Uhl, Wien
- Walter Wippersberg, Wien und Steyr
Das 3. Zentrale Seminar wird gefördert durch den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
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