Zentrales Seminar 2019 - "Grenz/überschreitungen. Transnationale Perspektiven auf Geschichte und ihre Vermittlung"
In Zeiten zunehmender nationalistischer Verengung bringt eine transnationale Perspektive auf Geschichte und Gesellschaft Einsicht und analytisch mehr Klarheit. Gerade in Grenzregionen werden Entwicklungen deutlich, an den Grenzen kollidieren Menschen mit Staaten und es treten gesellschaftliche sowie politische Differenzen zutage. Das wird auch im Hinblick auf die Geschichte des Nationalsozialismus deutlich, haben sich doch auch die nationalen faschistischen Bewegungen transnational gegenseitig beeinflusst und wurden gerade die heftig umstrittenen „Sprachengrenzen“ zum Katalysator des Nationalismus. Auch der Holocaust und die Massengewalt waren grenzüberschreitend, entgrenzt und zielten nicht zuletzt auf eine Verschiebung und Verfestigung nationaler Grenzen. Kulturelle und ethnisch-sprachliche Heterogenität sollte mit Gewalt durch Homogenität ersetzt werden. Doch wie können wir diese nationalistische Verengung überwinden und transnationale Perspektive in den Unterricht einbringen? Wie Geschichte transnational in einer von Migration geprägten Gesellschaft vermitteln? Der diesjährige Seminarort, die Steiermark, liefert zahlreiche Anregungen für eine transnationale Geschichtsvermittlung.
Doch nicht nur die geographische Grenze, sondern auch die Überschreitung der Grenzen der Demokratie werden Thema des Zentralen Seminars sein: Gibt es Parallelen in den laufenden Grenzüberschreitungen von rechtsextremen Gruppierungen heute und dem Aufstieg der Nationalsozialisten? Die Steiermark spielte in der nationalsozialistischen Machtübernahme eine „Musterrolle“. Das Seminar wird die historischen Aspekte beleuchten und thematisieren, wie Graz zur „Stadt der Volkserhebung“ wurde. Ein eigener Seminarblock befasst sich mit den aktuellen Grenzüberschreitungen und Verknüpfungen ins Heute. Dabei stehen pädagogische Strategien im Umgang mit sprachlicher Gewalt und die schulische Prävention von Antisemitismus und Extremismus im Zentrum.
Programm
Das Seminar bietet eine bereichernde Fortbildung mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen sowie zahlreichen Anregungen und Hilfestellungen zum Unterricht über Holocaust, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Auch gibt es Gelegenheit, Unterrichtsmaterialien kennen zu lernen und in kleinen Gruppen die Themen zu vertiefen.
Zentrales Seminar 2019
28.-30. November 2019
Schloss Seggau (Steiermark)
Das heurige Programm: - Link
Anmeldung
Das Zentrale Seminar 2019 richtet sich an LehrerInnen aller Schultypen und Fächer, insbesondere Geschichte und Politische Bildung, aus ganz Österreich. Ein Platzkontingent steht für VermittlerInnen aus dem außerschulischen Bildungsbereich (Gedenkstätten PädagogInnen) sowie für Studierende zur Verfügung. Das Seminar gilt als Fortbildung für LehrerInnen im Sinne des BMBWF.
Konferenzpauschale sowie Mittag- und Abendessen werden von ERINNERN:AT übernommen. Übernachtungskosten werden nach Abschluss des Seminars über ERINNERN:AT refundiert. Die Fahrtkosten können nach Zustimmung über die zuständige Dienstbehörde (Schule) verrechnet werden.
Die Anmeldung ist Abgeschlossen. Anmeldeschluss war der 16. Oktober 2019. In Kürze erhalten Sie die Information, ob sie aufgenommen wurden.
Über das Zentrale Seminar
Das Zentrale Seminar von ERINNERN:AT ist die größte österreichische Fortbildung für PädagogInnen zu den Themen Holocaust, Nationalsozialismus, Prävention von Antisemitismus und Rassismus. Das Seminar findet jährlich, immer in wechselnden Bundesländern statt. Das Zentrale Seminar beleuchtet immer den Seminarort selbst und stellt aktuelle Unterrichtsmaterialien vor.
Links
Seminarbericht vom Zentralen Seminar 2018: - Link
Das heurige Programm: - Link