Die Vertreibung des Rabbiners Simon Goldberger und das Genisagrab

Sensationsfund am jüdischen Friedhof Kobersdorf: Mag. Johannes Reiss fand am Friedhof ein Genisagrab, ein Grab für Thorarollen, das einzig bekannte Genisagrab das vor 1945 errichtet wurde. Dieses Grab zeugt auch von der gewaltsamen Vertreibung der Kobersdorfer Jüdinnen und Juden im Jahr 1938.

 

Am 20. April 1938 wurden 13 Torarollen am jüdischen Friedhof von Kobersdorf begraben, vermutlich um sie vor den Nationalsozialisten zu schützen. An diesem 20. April wurde der Kobersdorfer Rabbiner Simon Goldberger mit seiner gesamten Familie von den Nationalsozialisten verschleppt und schwerst misshandelt. Die gewaltsame Vertreibung passierte auf Eigeninitiative des Bürgermeisters, in "Kooperation" mit der SA und zwei Zollwachbeamten.

 

Der Kobersdorfer Rabbiner Simon Goldberger wurde in Auschwitz ermordet, genauso wie seine Frau. Auch seine drei kleinen Kinder wurden im Holocaust ermordet.

 

Mag. Johannes Reiss, der Direktor des jüdischen Museums in Eisenstadt, hat im Zuge seiner Arbeiten auf dem Friedhof in Kobersdorf diese bemerkenswerte Entdeckung gemacht und diese auf dem Blog "Koschere Melange" veröffentlicht.

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