Land Burgenland kauft Synagoge Kobersdorf
Laut Informationen der Burgenländische Forschungsgesellschaft hat das Land Burgenland die baufällige Synagoge in Kobersdorf gekauft und plant eine Renovierung. Damit ist ein entscheidender Schritt in Richtung der Erhaltung dieses historisch einmaligen Gebäudes getan.
1938 gab es im Burgenland noch 13 Synagogen, davon wurden vier während des Nationalsozialismus abgerissen, die anderen 9 überstanden die NS-Herrschaft.
Drei Synagogen wurden Anfang der 50er Jahre abgerissen und eine erst 1996. Fünf Synagogen blieben bis heute erhalten. Die jüdische Gemeinde Kobersdorf ist 1526 entstanden, seit dem 16. Jahrhundert gibt es dort eine Synagoge. Seit dem 18. Jahrhundert zählte Kobersdorf zu den Esterházyschen „Sieben Gemeinden“. Die 1860 erbaute Synagoge überstand die Novemberpogrome 1939 und wir heute regelmäßig für Kulturveranstaltungen genutzt.
"Die Israeltische Kultusgemeinde Wien als zuständige Kultusgemeinde auch für das Burgenland begrüßt den auf Initiative von Landeshauptmann Doskozil erfolgten Kauf des Gebäudes der ehemaligen Synagoge Kobersdorf, dem einzigen noch existierenden freistehenden Synagogengebäude der ,Sieben Jüdischen Gemeinden‘ des Burgenlandes. Es wird damit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet, sondern gerade in Zeiten eines steigenden Antisemitismus auch durch die geplante kulturelle Verwendung das wichtige und richtige Zeichen gesetzt“, so IKG-Präsident Oskar Deutsch in einem Interview mit der Bezirkszeitung.
Europäischer Tages der jüdischen Kultur
Die Synagoge Kobersdorf wird Teil des Rundgangs in Kobersdorf anlässlich des diesjährigen Europäischen Tages der jüdischen Kultur am 1. September 2019 sein. Mehr Informationen: - link
Links
Jüdische Gemeinde Kobersdorf: - link
Burgenländische Forschungsgesellschaft: - link
Bezirkszeitung über den Synagogenkauf: - link
Wiener Zeitung über den Synagogenkauf: - link
Zuordnung
- Region/Bundesland
- Burgenland