Digitale Erinnerungslandschaft (DERLA) Kärnten

Auf der gemeinsam von ERINNERN:AT, dem Centrum für Jüdische Studien und dem Zentrum für Informationsmodellierung (beide Karl-Franzens-Universität Graz) entwickelten Website www.erinnerungslandschaft.at ist seit Mai 2023 auch die Gedächtnislandschaft Kärntens online.

Die Digitale Erinnerungslandschaft Kärnten dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen an die Opfer und Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Für die Vermittlungsarbeit in den Schulen werden eine Reihe von Unterrichtsmodulen angeboten, die teilweise dazu anregen Erinnerungszeichen aufzusuchen und teilweise im Klassenzimmer bearbeitet werden können.

DERLA besteht aus vier zentralen Elementen:

  • Eine interaktive Karte der Erinnerung führt zu den einzelnen Erinnerungsorten und -zeichen. Sie macht deren Geschichte sichtbar. Filter- und Suchfunktionen unterstützen umfangreiche Recherchen.
  • Im Archiv der Namen werden Menschen, die auf den Erinnerungszeichen genannt werden, biografisch vorgestellt. DERLA setzt ihnen ein virtuelles Erinnerungszeichen.
  • Im Vermittlungsportal sind zahlreiche Angebote für Schulen zu finden. Das historische Lernen mit DERLA kann sowohl vor Ort als auch im Klassenzimmer erfolgen.
  • Die Wege der Erinnerung führen entlang kuratierter Routen in spezifische Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur ein.

DERLA Kärnten dokumentiert zirka 240 Erinnerungszeichen an Opfer von NS-Widerstand und NS-Verfolgung mittels Text und Fotografien. Kurzbiografien von über 700 namentlich auf Erinnerungszeichen genannten Opfern informieren über deren Schicksal und setzen ihnen gleichzeitig ein virtuelles Denkmal.

Die Wege der Erinnerung bestehen aus thematisch zusammengestellten virtuellen Routen (Widerstand, NS-Euthanasie etc.). Sie zeigen mittels repräsentativer Beispiele die Entwicklung der Gedenkkultur in Kärnten.

Für Bildungsarbeit in Kärnten wurden 15 bundeslandspezifische Vermittlungsmodule entwickelt. Diese beziehen sich teilweise auf einzelne konkrete Erinnerungszeichen und regen zur Auseinandersetzung (schulischen, außerschulischen, universitären) mit ihrem historischen Hintergrund, ihrer Entstehungsgeschichte und gesellschaftlichen Relevanz an. Teilweise behandeln sie auch übergeordnete Themen, wie ästhetische Fragen von Gedenkkultur, Überlegungen zum Namensgedenken oder Fragen der Zivilcourage. Die Vermittlungsmodule, die auf der Website www.erinnerungslandschaft.at und in einer didaktischen Handreichung gedruckt zugänglich sind, stellen ein konkretes Angebot für Lehrpersonen da. Sie fokussieren folgende Themen mit Kärnten-Bezug :

                      Auseinandersetzung mit historisch belasteten Straßennamen

                      Neugestaltung der Gedenkanlage am Friedhof Annabichl

                      Das Konzentrationslager am Loibl/Ljubelj als Kärntner Gedenkort

                      Denkmal der Namen Villach

                      Das Gestapohauptquartier in Klagenfurt – Ort des Terrors

                      Eisenbahner:innen im Widerstand

                      Erinnerungskultur im Wandel

                      Der Widerstand der Zeug:innen Jehovas

                      Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal

                      Jüdinnen und Juden in Kärnten/Koroška

                      NS-Justiz in Kärnten - Späte Anerkennung für die Opfer der NS-Unrechtsjustiz

                      Slowen:innen in Kärnten – Unter Druck auch vor und nach der nationalsozialistischen Ära

                      Stolpersteine in Klagenfurt/Celovec und Wolfsberg

                      An vergessene Geschichten der Rosegger Opfer erinnern

                      Widerstand, Zivilcourage und ich

Website: www.erinnerungslandschaft.at 

Kontakt: nadja.danglmaier@oead.at

Das Team von DERLA Kärnten:

Das Forschungs- und Dokumentationsprojekt „Erinnerungslandschaft Kärnten/Koroška“ wurde von einem interdisziplinären Projektteam unter der Leitung von Nadja Danglmaier (Universität Klagenfurt) durchgeführt. Hajnalka Nagy (Universität Klagenfurt), Daniel Wutti (Pädagogische Hochschule Kärnten) und Johannes Dafinger (Universität Salzburg) waren als wissenschaftliche Mitarbeiter:innen beteiligt, Jakob Holzer, Florian Kelih, Dumitrita Pichler-Ipati und Christina Urich als studentische Mitarbeiter:innen, sowie Madlin Peko als Fotografin.