Digitale Erinnerungslandschaft (DERLA) Kärnten
Die Digitale Erinnerungslandschaft Kärnten dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen an die Opfer und Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Für die Vermittlungsarbeit in den Schulen werden eine Reihe von Unterrichtsmodulen angeboten, die teilweise dazu anregen Erinnerungszeichen aufzusuchen und teilweise im Klassenzimmer bearbeitet werden können.
DERLA besteht aus vier zentralen Elementen:
- Eine interaktive Karte der Erinnerung führt zu den einzelnen Erinnerungsorten und -zeichen. Sie macht deren Geschichte sichtbar. Filter- und Suchfunktionen unterstützen umfangreiche Recherchen.
- Im Archiv der Namen werden Menschen, die auf den Erinnerungszeichen genannt werden, biografisch vorgestellt. DERLA setzt ihnen ein virtuelles Erinnerungszeichen.
- Im Vermittlungsportal sind zahlreiche Angebote für Schulen zu finden. Das historische Lernen mit DERLA kann sowohl vor Ort als auch im Klassenzimmer erfolgen.
- Die Wege der Erinnerung führen entlang kuratierter Routen in spezifische Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur ein.
DERLA Kärnten dokumentiert zirka 240 Erinnerungszeichen an Opfer von NS-Widerstand und NS-Verfolgung mittels Text und Fotografien. Kurzbiografien von über 700 namentlich auf Erinnerungszeichen genannten Opfern informieren über deren Schicksal und setzen ihnen gleichzeitig ein virtuelles Denkmal.
Die Wege der Erinnerung bestehen aus thematisch zusammengestellten virtuellen Routen (Widerstand, NS-Euthanasie etc.). Sie zeigen mittels repräsentativer Beispiele die Entwicklung der Gedenkkultur in Kärnten.
Für Bildungsarbeit in Kärnten wurden 15 bundeslandspezifische Vermittlungsmodule entwickelt. Diese beziehen sich teilweise auf einzelne konkrete Erinnerungszeichen und regen zur Auseinandersetzung (schulischen, außerschulischen, universitären) mit ihrem historischen Hintergrund, ihrer Entstehungsgeschichte und gesellschaftlichen Relevanz an. Teilweise behandeln sie auch übergeordnete Themen, wie ästhetische Fragen von Gedenkkultur, Überlegungen zum Namensgedenken oder Fragen der Zivilcourage. Die Vermittlungsmodule, die auf der Website www.erinnerungslandschaft.at und in einer didaktischen Handreichung gedruckt zugänglich sind, stellen ein konkretes Angebot für Lehrpersonen da. Sie fokussieren folgende Themen mit Kärnten-Bezug :
• Auseinandersetzung mit historisch belasteten Straßennamen
• Neugestaltung der Gedenkanlage am Friedhof Annabichl
• Das Konzentrationslager am Loibl/Ljubelj als Kärntner Gedenkort
• Denkmal der Namen Villach
• Das Gestapohauptquartier in Klagenfurt – Ort des Terrors
• Eisenbahner:innen im Widerstand
• Erinnerungskultur im Wandel
• Der Widerstand der Zeug:innen Jehovas
• Opfer des Nationalsozialismus im Oberen Drautal
• Jüdinnen und Juden in Kärnten/Koroška
• NS-Justiz in Kärnten - Späte Anerkennung für die Opfer der NS-Unrechtsjustiz
• Slowen:innen in Kärnten – Unter Druck auch vor und nach der nationalsozialistischen Ära
• Stolpersteine in Klagenfurt/Celovec und Wolfsberg
• An vergessene Geschichten der Rosegger Opfer erinnern
• Widerstand, Zivilcourage und ich
Website: www.erinnerungslandschaft.at
Kontakt: nadja.danglmaier@oead.at
Das Team von DERLA Kärnten:
Das Forschungs- und Dokumentationsprojekt „Erinnerungslandschaft Kärnten/Koroška“ wurde von einem interdisziplinären Projektteam unter der Leitung von Nadja Danglmaier (Universität Klagenfurt) durchgeführt. Hajnalka Nagy (Universität Klagenfurt), Daniel Wutti (Pädagogische Hochschule Kärnten) und Johannes Dafinger (Universität Salzburg) waren als wissenschaftliche Mitarbeiter:innen beteiligt, Jakob Holzer, Florian Kelih, Dumitrita Pichler-Ipati und Christina Urich als studentische Mitarbeiter:innen, sowie Madlin Peko als Fotografin.
Zuordnung
- Kategorien
- Lernmaterial
- Themen
- Zwangsarbeit Kärntner SlowenInnen/Koroške Slovenke in Koroški Slovenci Konzentrationslager Verfolgte des Nationalsozialismus Euthanasie Holocaust/Shoah Widerstand Genozid Roma/Sinti
- Medium
- Digitales Lernangebot
- Region/Bundesland
- Kärnten