Ausstellung "Wo man mit Blut die Grenze schrieb"

Ab 21. Dezember 2007 wird es zwischen Österreich und Slowenien keine Grenze mehr geben. Aus diesem Anlass ist von 17. bis 21. Dezember in der Aula des Slowenischen Gymnasiums Klagenfurt die Ausstellung "Wo man mit Blut die Grenze schrieb" zu besichtigen, die sich nicht, wie man zuerst assoziiert, mit dem Kärntner Abwehrkampf, sondern mit der nationalsozialistischen Germaniserungs- und Vertreibungspolitik in Oberkrain beschäftigt.

Diese Ausstellung, mit dem Titel "Wo man mit Blut die Grenze schrieb", wurde vom Verein Erinnern-Villach gemeinsam mit Villacher Kulturinitiative kärnöl gemacht.

Jede Kärntnerin und jeder Kärntner assoziiert diesen Titel sofort mit dem siegreichen Kärntner Abwehrkampf und der Karawankengrenze, denn es handelt sich bei diesem Titel um die dritte Zeile der vierten Strophe des Kärntner Heimatliedes, eines Liedes, das jeder Kärntner schon tausendmal gehört hat und auch gesungen hat. Diese Strophe ist nicht original, sie wurde erst später - nach dem Abwehrkampf - hinzugefügt. Das ursprüngliche Kärntner Heimatlied besteht nur aus drei Strophen, die die Landschaft Kärntens beschreiben.

Auch die Ausstellung widmet sich der Karawankengrenze, erzählt aber  eine völlig andere Geschichte. Der Betrachter ist jetzt zu seiner Verwunderung mit Dokumenten aus den Jahren zwischen 1941 und 1943 konfrontiert.

Im April 1941 wurde unter dem Oberkommando des österreichischen Wehrmachtsgenerals Alexander Löhr Jugoslawien überfallen und die für die Kärntner so heilige Karawankengrenze wurde niedergerissen und die Oberkrain wurde an Kärnten angeschlossen und mutierte zu "Südkärnten". Die Oberkrain wurde unter die Zivilverwaltung von Kärnten gestellt und zum Chef der Zivilverwaltung wurde der Gauleiter von Kärnten Friedrich Rainer ernannt. Der Auftrag von Hitler lautete: "Macht mir dieses Land wieder deutsch". Diese Ausstellung handelt von der rücksichtslosen und brutalen Germanisierungs- und Vertreibungspolitik in der Oberkrain, die von Kärnten aus maßgeblich mitbestimmt wurde. Sie handelt vom Abwehrkampf der Partisanen gegen die nationalsozialistische Barbarei. Und dieser Abwehrkampf ist kein Mythos, denn er war erfolgreich. Gott sei Lob und Dank! Denn sonst würden wir heute nicht in der zweiten Republik leben, sondern in der Ostmark.

 

Anmerkung: Für die Ausstellung werden Dokumente verwendet, die der slowenische Historiker Tone Ferenc in seinem Buch "Entnationalisierungspolitik in Slowenien 1941 - 1945" veröffentlicht hat. Diese Dokumente können auf www.karawankengrenze nachgelesen werden.

Außerdem: Die Ausstellung kann auch auf der Website von www.kaernoel.at angeschaut werden.