Neuerscheinung: Erinnerungen von Rajmund Pajer

Am 5. Mai 2010 wurde im Musilhaus die Publikation von Rajmund Pajer "Ich war I 69186 in Mauthausen. Wie ich als Jugendlicher ins KZ-Netzwerk geriet und daraus befreit wurde" präsentiert.

Als Triestiner Slowene wurde Pajer als erst 14jähriger von den Partisanen zwangsrekrutiert, bei einem Gefecht mit der Deutschen Wehrmacht verwundet und nach Mauthausen deportiert. Später musste er in den KZ-Nebenlagern Klagenfurt-Lendorf und St. Ägyd Zwangsarbeit leisten bevor er im Stammlager Mauthausen mit 15 Jahren befreit wurde.

KZ-Gedenken an ehemaliger SS-Kaserne

Nach langen Jahren des Ignorierens dieses Teiles der nationalsozialistischen Vergangenheit von Klagenfurt, wurde am 17. Oktober eine Gedenktafel für die NS-Opfer von Verteidigungsminister Norbert Darabos am Eingang der Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt-Lendorf/ Celovec-Dhovše enthüllt. Zu diesem Anlass war der einzige noch lebende Überlebende dieses Mauthausen-Nebenlagers, Rajmund Pajer, der seit Jahrzehnten in Kanada lebt, in Klagenfurt zu Gast. Der 1930 in Trieste geborene Pajer wurde 1944 bei einem Gefecht zwischen Partisanen und deutscher Wehrmacht schwer verwundet und gefangen genommen. Nach einem Aufenthalt im Gefängnis in Ljubljana, wurde er ins Geiselgefängnis nach Begunje überstellt, wo er für seine erschossenen Kameraden Gräber schaufeln musste. Anschließend wurde der damals erst 14jährige nach Mauthausen deportiert, wo er dem Nebenlager Klagenfurt-Lendorf zugeteilt wurde.
Aufgrund einer Einladung von Dr. Gernot Haupt von der HAK International Klagenfurt, besuchte Rajmund Pajer am 18. September die Schule und führte mit zwei Klassen ein Zeitzeugengespräch. In den zwei gemeinsam verbrachten Stunden wurde den SchülerInnen in eindrücklicher Weise die Geschichte eines Jugendlichen näher gebracht, der von den Nationalsozialisten in ihre Heimatstadt verschleppt und dort zur Zwangsarbeit gezwungen wurde. Das große Interesse der SchülerInnen an den Schilderungen des Zeitzeugen wurde durch zahlreiche Fragen erkennbar, die diese an ihn richteten.

Die Anbringung der Gedenktafel in der Khevenhüller-Kaserne geht auf eine Initiative des Vorsitzenden des Mauthausen-Komitees Kärnten-Koroška, Univ. Prof. Peter Gstettner, zurück. Dieser sprach von einer "neuen Epoche der Geschichtsschreibung in Kärnten". Immerhin habe die Landesregierung im Jahre 1954 schriftlich gegenüber der Bundesregierung erklärt, dass es in Kärnten kein KZ-Lager gegeben hätte. Durch die jetzt enthüllte Gedenktafel sei aber öffentlich dokumentiert worden, dass dies sehr wohl der Fall gewesen ist. Gstettner: "Die KZ-Opfer wurden damit spät aber doch geehrt und gewürdigt."
Neben der Gedenktafel wurde im Rahmen der Gedenkfeier auch ein umstrittenes Fresko, das einen Soldaten in der Uniform der Waffen-SS darstellt und jetzt neu gestaltet wurde, enthüllt. Das ursprüngliche Fresko blieb aus Gründen des Denkmalschutzes zwar erhalten, in großen Buchstaben wird an einer Glaseinhausung aber daran erinnert, dass es Aufgabe des österreichischen Bundesheeres sei, für die Demokratie zu kämpfen.

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Kärnten