Nichts zu sehen? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – eine topografische Vermessung

Buch-Neuerscheinung:

ein neues Buch über das ehemalige Kriegsgefangenenlager von Karin Böhm und Edith Blaschitz
mit einem Essay von Viola Rühse

Die Historikerin Edith Blaschitz und die Fotografien und Autorin Karin Böhm haben gemeinsam ein neues Buch über das Stalag XVII B herausgebracht. Karin Böhm schildert ihren Zugang zu diesem Projekt folgendermaßen "Jahre nach meinem Umzug in die Nähe von Krems erfahre ich, dass hier während des Zweiten Weltkriegs das größte Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Österreich war: das Stalag XVII B Krems-Gneixendorf. Davon ist heue fast nichts mehr zu sehen. Ein Flugplatz mit Restaurant, querende Straßen, Wälder, Wiesen und Äcker nehmen den Platz ein. Zweieinhalb Jahre lang suchte ich dieses Areal immer wieder mit meiner Kamera auf. Aus der beharrlichen Auseinandersetzung mit dem Ort entstand eine fotografische Betrachtung und Vermessung. Ich fand Relikte aus der Vergangenheit, der Verwilderung preisgegebene Natur sowie gegenwärtige Nutzungen und verortete diese mittels Geokoordinaten." (Quelle)

Die Historikerin Edith Blaschitz hat parallel zu diesem fotografischen Projekt historische Quellen zum ehemaligen Lager ausgewertet. Die Perspektive der Internierten, deren Kontakte zur lokalen Bevölkerung und der Umgang mit der Erinnerung an das Lager standen im Fokus der Forschungen anlässlich des Projekts „NS-‚Volksgemeinschaft‘ und Lager im Zentralraum Niederösterreich. Geschichte – Transformation – Erinnerung“.

In dem neuen Buch werden die  Forschungsergebnisse von Edith Blaschitz präsentiert und mit den Aufnahmen von Karin Böhm in Verbindung gesetzt. Neue Erkenntnisse, aktuelle Reaktionen, Fotografien, Zeichnungen, Briefe, E-Mails, Interviews, Tagebucheinträge, Landkarten und Akten wurden so zu einem Bild-Text Konvolut.  – zu einem dichten Bild-Text-Ensemble. "Vier Kapitel, die mit Zitaten und persönlichen Notizen beginnen, widmen sich den Kriegsgefangenen, deren Arbeitseinsatz, dem Lagerpersonal und der Spurensuche der Nachkommen. Ausgewählte Aspekte des „Bild-Text-Mosaiks“ analysiert die Kunsthistorikerin und Bildwissenschafterin Viola Rühse im abschließenden Essay." (Karin Böhm).
Das Buch ist in deutscher und englischer Sprache im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen. Blick ins Buch: Deutsch und Englisch.
Informationen, Universität für Weiterbildung

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