Über den Umgang mit belasteten Orten

Der Künstler Martin Krenn plädiert in einem Interview für die Tageszeitung "Der Standard" für eine Bearbeitung belasteter Erinnerunsgorte

Krenn plädiert in der Debatte über historisch belastete Denkmäler zwischen Wegreißen und Stehenlassen für einen dritten Weg: die Bearbeitung
Der Umgang mit belasteten Denkmälern spaltet die Öffentlichkeit nicht erst seit der "black lives matter" Bewegung, hat dadurch aber an Aktualität gewonnen. Nicht nur in den USA , sondern auch in vielen europäischen Ländern werden Denkmäler und Statuen hinterfragt oder sogar gestürmt. Aber ist dieser "Bildersturm" gerechtfertigt? In Wien wurde beispielsweise das Denkmal für Karl Lueger, das schon vermehrt für Diskussionen gesorgt hatte, durch Graffitis kommentiert und Luegers Antisemitismus dadurch für alle ersichtlich gemacht - ein gangbarer Weg?

Martin Krenn kommuniziert seine Meinung zum Umgang mit Denkmälern in einem Standard Interview. Als Beispiel für "einen dritten Weg" führt er das Mahnmal Friedenskreuz St. Lorenz in der Wachau an. In diesem Falle wurde ein belastetes Wehrmachtserinnerungszeichen künstlerisch kommentiert. Auch im nahe gelegenen Krems gibt es Diskussionen über belastete Straßennamen, Ehrengräber und Denkmäler im Stadtraum. Der kürzlich ins Leben gerufene Historikerbeirat beschäftigt sich mit diesen Themenstellungen. Beispielsweise wurde beschlossen das Denkmal für einen der höchst dekorierten Generäle der Wehrmacht, Karl Eibl, das am Südtirolerplatz in Krems zu finden ist, nicht zu entfernen, sondern durch eine Tafel zu kontextualieieren. 

LINK: Interview mit Martin Krenn, von Stefan Weiss (01.10.2020) zum Mahnmal Friedenskreuz St. Lorenz und dem Umgang mit belasteten Denkmälern.
https://www.derstandard.at/story/2000120381868/kuenstler-martin-krenn-zu-denkmalsturm-nichts-ist-fuer-die-ewigkeit