Stolpersteine in Bischofshofen
»Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.« Dieses Zitat aus dem Talmud steht als Leitsatz über dem Kunstprojekt »Stolpersteine« von Gunter Demnig, das die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors lebendig erhalten will. Mittlerweile wurden in vielen Ländern Europas aber auch in Argentinien über 90.000 Stolpersteine verlegt.
Im »Verzeichnis nationalsozialistischer Terroropfer im Bundesland Salzburg« von Dr. Gert Kerschbaumer sind mit Bezug auf Bischofshofen dreißig Personen angeführt. Für drei von ihnen wurden stellvertretend Stolpersteine beim Stadtamt verlegt, im Gedenken an ein "Euthanasie"-Opfer, ein politisches Opfer und einen Deserteur. Gertrude Chalupny und Paul Chalupny haben die Lebensgeschichten der NS-Opfer aufwendig recherchiert und die Verlegung der Stolpersteine initiiert. Jeder Stein hat eine Patin bzw. einen Paten.
Im Rahmen eines würdigen Festaktes am 4. November 2021 im Kastenhof wurde der drei NS-Opfer Johanna Brüggler, Josef Machreich und Josef Maroschek gedacht. Mit dem Verlesen der Biographien wurde an deren Lebensgeschichte und Schicksal erinnert. Zur Verlegung der Stolpersteine waren Angehörige und Interessierte aus ganz Österreich angereist. Der Bogen der anwesenden Angehörigen spannte sich von Wien bis Vorarlberg. Auch aus Bischofshofen nahmen Angehörige an der Feier teil. So wurde der Stolperstein von Josef Maroschek von seinem Sohn Oberst Werner Maroschek aus Feldkirch verlegt. Als Urenkel von Josef Machreich verlegte Dr. Thomas Schmid den Stolperstein. Er war mit seiner Familie aus Wien angereist. Der Stolperstein für Johanna Brüggler wurde von Gertrude Chalupny eingesetzt. Musikalisch untermalt wurde die Gedenkfeier von einem Ensemble der Bundesbahnmusikkapelle.
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Zuordnung
- Region/Bundesland
- Salzburg