Der ,,Anschluss‘‘ und die Feuer am Residenzplatz
Mit dem ,,Anschluss‘‘ im Jahr 1938 veränderten sich die Verhältnisse innerhalb Salzburgs maßgebend. Die HJ und der BDM unterstützten nun die öffentlichen Machtdemonstrationen und Inszenierungen des NS-Regimes. Mit der Demontierung von Grenzbalken am Walserberg und der Verbrennung dieser auf dem Salzburger Residenzplatz besiegelten Mitglieder der HJ symbolisch den „Anschluss“ sowie das daraus resultierende Ende der österreichischen Eigenstaatlichkeit. Durch Buben der HJ und des Deutschen Jungvolks (DJ – eine Unterorganisation der HJ für 10- bis 14-Jährige), unter dem Verantwortlichen Karl Springenschmid, Leiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) in Salzburg, wurden später am selben Platz auch beschlagnahmte Bücher missliebiger AutorInnen verbrannt.
Residenzplatz Salzburg 1938
Flammen zur Feier des „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich: Verbrennung von Grenzbalken des Walserberges
Nachweis: Salzburger Landesarchiv, Fotos, A/006064
Residenzplatz Salzburg 1938
Flammen gegen das kritische Denken: Bücherverbrennung
Nachweis: Stadtarchiv Salzburg, Fotoarchiv Franz Krieger