Der Mitschnitt des Vortrags von Gabriele Hackl ist jetzt online!
Diebinnen, Widerstandskämpferinnen und Mörderinnen, „arische“ und jüdische, tschechische und französische, junge und alte Frauen – sie alle waren gefangen hinter den Mauern nationalsozialistischer Vollzugsanstalten. Welche Lebensbedingungen sie dort vorfanden, welche Behandlung sie durch das Wachpersonal erfuhren und wie sich ihre Beziehungen zueinander gestalteten, diese und andere Fragen behandelt Gabriele Hackl in ihrer Forschungsarbeit. Anhand des anschaulichen Beispiels der Zuchthäuser Waldheim in Sachsen, zeigt sie Unterschiede im Frauen- und Männerstrafvollzug auf und betont die Heterogenität der inhaftierten Frauen. Der Vortrag widmet sich dabei Themen wie der Verpflegung, der medizinischen Versorgung oder der Zwangsarbeit Justizgefangener im Zeitraum von 1919 bis 1945. Es wird deutlich, welche konkreten Auswirkungen der geschlechterspezifische und kriminologische Wissenstand – neben den politischen, ökonomischen und rassenideologischen Ideen – auf die Haftbedingungen im Nationalsozialismus hatte und welche Folgen eine Stigmatisierung als „kriminell“ nach sich ziehen konnte.
Im Anschluss an den Vortrag folgt ein Konzert mit Maren Rahmann mit vertonten Texten von WiderstandskämpferInnen und bekannten und unbekannten Frauen*liedern.
Eine Veranstaltung vom 5. März 2018 im ÖH frei:raum, eine Kooperationsveranstaltung STV Doktorat und Fakultätsvertretung der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, STV Geschichte, ÖH Uni Salzburg, erinnern.at und flit*z Salzburg.
Mitschnitt: Patrick Bohn