Holocaust - ein Thema für die Volksschule?

Seit Mitte der 1990er Jahre existiert eine wissenschaftliche Debatte über die Eignung des Themas „Holocaust“ für den Grundschulbereich, die allmählich auch in Österreich aufgenommen wird. Vor allem werden die emotionalen und kognitiven Voraussetzungen der Kinder in dieser Altersstufe diskutiert. In den letzten Jahren finden sich verschiedene theoretische Positionierungen, die sich der Diskussion aus ihren jeweiligen (fach-) wissenschaftlichen Verankerungen heraus nähern und theoretische Fragen erörtern.

Zu Beginn der Diskussion standen sich beispielsweise die „Verfrühungs- und Trivialisierungstheorien“ einer „Schonraumideologie“ der Erwachsenen gegenüber. Als entscheidendes Argument für eine frühe Behandlung des Themas galt, dass der Holocaust für Kinder sowieso kein „Geheimnis mehr bedeutet“. Da sie über ein „fragmentarisches Vorwissen“ durch Medien und Aussagen Erwachsener verfügen, ist die Hauptaufgabe, die Fragen der Kinder zu beantworten und dementsprechende Lücken zu schließen. Auch die entwicklungspsychologisch begründeten Vorbehalte dürften aus dem Weg geräumt sein. Wichtig ist nun vielmehr die Frage nach geeigneten Vermittlungsinhalten und -methoden.

Mit dem Erscheinen des Buches „Politische Bildung in der Volksschule“ (Kühberger& Windischbauer, 2010), zeigt sich ebenso die Forderung nach einer frühen schulischen Auseinandersetzung im Rahmen eines historisch-politischen Lernens im Sachunterricht: „Angesichts der Bedeutung des Themas in einem Land, das schuldhaft in die nationalsozialistische Ära verstrickt war, scheint es daher unerlässlich, sich des Themas bereits in der Grundschule - dem Alter und den Kompetenzen der Kinder angepasst - anzunehmen“ (Langer & Windischbauer, 2010, S. 173).

(Den vollständigen Text der Masterarbeit von Sigrid Langer mit Literaturhinweisen finden Sie unter: - link )

 

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