Ausstellungsprojekt: Was will der Staat von der Schule? Bildungseinrichtungen zwischen Faschismus und Demokratie
Das Projekt „Was will der Staat von der Schule? Bildungseinrichtungen zwischen Faschismus und Demokratie“ schließt an das 2016 durchgeführte Schul- und Ausstellungsprojekt „Wie entstehen autoritäre Regimes?“ an. Die grundlegende Idee des Projektes besteht darin, mit Jugendlichen ebenso wie mit Lehrerinnen und Lehrern Fragen der politischen und ideologischen Instrumentalisierung/Vereinnahmung der Institution Schule in der Geschichte wie auch in der Gegenwart zu diskutieren, um auf diese Art und Weise zu einer Sensibilisierung des hohen Wertes von freier und demokratischer Schulbildung und Schule beizutragen. Denn Bildungseinrichtungen waren und sind zumeist jene Einrichtungen, auf die totalitäre Regimes zuerst zugriffen und zugreifen, um derart die Jugend nach den jeweiligen ideologischen Prämissen zu formen. Ein Vorgang, der nicht nur auf die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus und Faschismus zutrifft, sondern auch für demokratische Gesellschaften von Relevanz ist, wird doch der Schule in der Gegenwart zentrale Bedeutung bei der Heranbildung von demokratischen, aufgeklärten und selbstbewussten Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern beigemessen.
Das Projekt soll jedoch darüber hinaus auch die Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer wachhalten und diese Erinnerung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen in Beziehung setzen.
Ziele:
Ziel des Projektes ist die intensive Beschäftigung mit Aspekten des Leitthemas von Lernenden und Lehrenden. Am Endes dieses Prozesses wird eine Ausstellung entstehen, in der die einzelnen Arbeitsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Ausstellung wird anlässlich des österreichischen Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Mai 2018 im Landhaushof der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Am Projekt beteiligen sich sieben steirische Schulen:
Das Projekt wird mit sieben steirischen Schulen umgesetzt, wobei jede einzelnen Schülergruppe ein spezifischen selbst gewähltes Thema bearbeiten wird.
- Die SchülerInnen des BG/BRG Kirchengasse beschäftigen sich mit dem Thema „Schule und Religion“, sie werden dabei auch auf den islamischen und jüdischen Religionsunterricht eingehen.
- Das BG/BORG Liebenau erforscht den Wandel der traditionsreichen Schulgeschichte.
- Am BG/BRG Klusemannstraße wird zum Thema „Menschenbilder in Systembrüchen“ gearbeitet.
- Die Jugendlichen des BRG Kepler beschäftigen sich mit der Schulgeschichte im Ständestaat und im Nationalsozialismus.
- Die dritten Klassen der Fachschule und HLW Caritas absolvieren ein Praktikum in Altersheimen und werden in diesem Zusammenhang ZeitzeugInneninterviews durchführen.
- SchülerInnen der BAfEP Hartberg arbeiten zum Thema „Ideologische Erziehung und Militarisierung der Kinder und Jugendlichen“.
- Eine fünfte Klasse der GIBS Graz stellt sich die Frage: „Wie greift ein autoritärer Staat konkret in die Schule ein?“ Sie untersuchen dazu Beispiele in Österreich zur Zeit des Nationalsozialismus beziehungsweise auch aktuelle Fallbeispiele in den USA und in der Türkei.
Projektpartner:
Das Projekt wird im Auftrag des Landtag Steiermark von CLIO. Verein für Geschichte- und Bildungsarbeit und _erinnern.at_ - Netzwerk Steiermark durchgeführt.