Neuerscheinung: "Jüdischer Lend. Eine Spurensuche"

Soeben ist der Band "Jüdischer Lend. Eine Spurensuche" erschienen. Im Buch wird anhand unterschiedlicher Orte der jüdischen Geschichte und der Erinnerung daran nachgegangen.

Zum Buch:

Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Graz Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich fast ausschließlich in der Murvorstadt, in Lend und Gries. So wurden in Gasthäusern in Lend im 19. Jahrhundert erste Gottesdienste gefeiert und eine jüdische Volksschule etabliert. Zudem entstanden hier jüdische Vereine. Hier und im angrenzenden Bezirk Gries ließ sich in der Frühphase der jüdischen Gemeinde
die Hälfte aller Jüdinnen und Juden von Graz nieder, von wo aus sie ihrem Gewerbe nachgingen und in den nächsten Jahrzehnten Betriebe ansiedelten. In den Jahren 1938/39 wurde auch aus Lend die gesamte jüdische Bevölkerung vertrieben, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war.

Nur wenige kehrten nach 1945 hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der Stadt und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen – in Form von Stolpersteinen – im Bezirk gesetzt wurden.

Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht (Hg): Jüdischer Lend. Eine Spurensuche. 245 Seiten mit zahlr. Fotos (ISBN: 978- 3-903425-18-7). CLIO: Graz 2024, Euro 25,00

Zuordnung

Region/Bundesland
Steiermark