Podcast hörpositionen
Auf hoerpositionen.at sind zum Nationalsozialismus folgende Themen zu finden:
Des heimatlichen Speckes Sänger. Oder von einem Tiroler Dialektdichter
39 Minuten
Am 15. April 2021 wurde nach 45 Jahren und nach hartnäckigen Interventionen von Markus Wilhelm das Straßenschild mit der Aufschrift »Jakob-Kopp-Straße« in Imst ausgetauscht. Die heißt jetzt »Bergstraße«. Vom Mundartdichter Jakob Kopp (1871–1960), der aber nicht in Imst, sondern in Hall in Tirol seine Hymnen auf das NS-System 1938 und 1944 verfasst hat, handelt diese Episode. Für Kopp – wie für viele andere – war die Befreiung 1945 eine »Zäsur ohne Folgen«. Gelesen haben Rainer Egger und Johann Nikolussi.
27. April 1945 – Befreiungsdenkmal Innsbruck
24 Minuten
Jan Assmann schreibt: »In ihrer kulturellen Überlieferung wird eine Gesellschaft sichtbar: für sich und für andere. Welche Vergangenheit sie darin sichtbar werden und in der Wertperspektive ihrer identifikaktorischen Aneignung hervortreten lässt, sagt etwas über das, was sie ist und worauf sie hinaus will.« In diesem Sinn wird am Landhaus- bzw. Wallnöfer-Platz in Innsbruck gewollt und ungewollt vieles sichtbar. Gelesen haben Johann Nikolussi und Rainer Egger.
27. April 1945 – Lucas Norer: Friktion u. a.
20 Minuten
Zwei Audio-Dokumentationen des Medienkünstlers Lucas Norer, die akustische Dimensionen des Befreiungsdenkmals aus dem Jahr 1948 auf dem Landhausplatz in Innsbruck zum Thema machen: Wie klingt ein Denkmal? Wie klingt ein Gedenkort? Wie charakterisiert Klang einen Ort? Und eine gekürzte Fassung des Denkmal-Essays von Robert Musil aus dem Jahr 1927. Gelesen hat Rainer Egger.
27. April 1945 – Ruth Klüger: Erinnerung
24 Minuten
2006 hat Ruth Klüger (1931–2020) den Aufsatz »Mißbrauch der Erinnerung: KZ-Kitsch« veröffentlich. Sie erinnert vehement daran, dass das Erinnern kein kategorischer Imperativ ist, kein Sollen oder Wollen, schon gar kein Verdienst, sondern Erinnern ist ein psychologischer Normalzustand. Die Störung oder das Erlöschen der Erinnerung dagegen ist krankhaft. Demnach ist die Frage nach dem Erinnern eine Frage des »Wie«, nicht des »Ob«. Eine gekürzte Fassung dieses Textes war am 9. November 2020 im Ferdinandeum in Innsbruck als Teil 3 des Abends mit der Klaviersonate »27. April 1927« von Karl Amadeus Hartmann vorgesehen. Gelesen hat Rainer Egger. Musik Bert Breit.
27. April 1945 – Das »Kommando Ötztal«
33 Minuten
Am Montag, 23. April 1945 wurde im KZ Dachau die Bildung eines Häftlingszuges befohlen. Dieses »Kommando Ötztal«, bestehend aus 1700 bis 1800 jüdischen, sowjetischen und deutschen Gefangenen, sollte vermutlich die Errichtung eines Großwindkanals im Tiroler Ötztal vorantreiben, damit die letzte »Wunderwaffe«, das strahlgetriebene Flugzeug, im Herbst 1945 den Krieg entscheiden hätte können. Aber viele der insgesamt ca. 10.000 Menschen aus Dachau, die Ende April Richtung Tirol getrieben und gefahren werden, erreichen die Grenze nicht mehr lebend. Albert Knoll von der KZ-Gedenkstätte in Dachau berichtet von diesem Todesmarsch.
Wie es war – Peter Zwetkoff
31 Minuten
Die Tiroler Landesmuseen und das Gemeindemuseum Absam erinnern an die Befreiung Tirols vor 75 Jahren mit Musik des Komponisten und Widerstandskämpfers Peter Zwetkoff aus Hall in Tirol. Zu hören ist eine von Othmar Costa produzierte Aufnahme von »Wie es war« von Peter Zwetkoff aus dem Jahr 1988, die der ORF Tirol dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Es lesen Rainer Egger und Johann Nikolussi, Anmerkungen und Kommentare von Franz Gratl.