Buch, Video, Radio: Horst Schreiber (Hg.): 1938. Der Anschluss in den Bezirken Tirols
80 Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich liegt erstmals eine Studie vor, die den Anschluss 1938 in allen Bezirken Tirols und in der Landeshauptstadt beleuchtet. Zwölf Beiträge analysieren den Aufstieg der NSDAP, NS-Terror und deutschnationale Traditionen einer Grenzstadt, Verfolgung und Rache, Gleichschaltung und Propaganda.
Gewalt und Ausgrenzung, aber auch sozialpolitische und alltagskulturelle Angebote waren für die Mehrheit der Tiroler Bevölkerung attraktiv. Sie schmiedeten die NS-Volksgemeinschaft zusammen. Der vorliegende Band macht dies auch aus erfahrungsgeschichtlicher Perspektive sichtbar. Nutznießerinnen aus dem Kreis des Bundes deutscher Mädel kommen ebenso zu Wort wie ein betagtes jüdisches Ehepaar und eine jüdische Familie, deren umfangreicher Briefverkehr nun vorliegt.
Viele Ablichtungen und ein eigener Foto-Essay erschließen neue visuelle Blickwinkel.
Wenig beachtete öffentliche und private Vorfälle belegen, welch widersprüchliche, teils absurde Auswirkungen die politischen Ereignisse des März 1938 in den Tälern und auf den Bergen Tirols hatten.
Der Band wurde am 12.03.2018 in Innsbruck präsentiert. Zahlreiche Buchvorstellungen folgen in anderen Tiroler Gemeinden, eine Terminübersicht finde Sie hier: - Link
Bericht über den Beitrag von Roman Spiss zu Landeck; Oberländer Rundschau, 20.3.2018
Interview Horst Schreiber, Tirol heute, 30.3.2018, über 80 Jahre Anschluss
Livesendung Radio Tirol, März 2018. Im Studio zu Gast Horst Schreiber
„Es ist, Ernerl, sehr traurig, Ich werde fast krank dies alles mit ansehen zu müssen.“
Die Entrechtung und Vertreibung Innsbrucker Juden ab 1938 erzählt in den privaten Briefen der Familie Krieser. Zum Radiobeitrag