Niko Hofinger/Esther Pirchner/Sonja Prieth: Das jüdische Innsbruck
Das Buch ist ein gut hundertseitiger Führer durch die Synagoge und die in den letzten Jahren entstandenen jüdischen Bezugspunkte in der Stadt, passt also einerseits in jede Handtasche und hat doch einiges an Neuem zu bieten.
Die drei AutorInnen, der Historiker Niko Hofinger und die beiden Journalistinnen Esther Pirchner und Sonja Prieth, haben sich mit den Personen, die vor 30 Jahren in Innsbruck eine Synagoge gebaut haben und diese heute als Gebetsraum nützen, in der Sillgasse 15 getroffen. Mit einer Reihe von ForscherInnen und ErinnerungsarbeiterInnen sowie DenkmalgestalterInnen ist das Autorenteam zu den Erinnerungsorten Innsbrucks gegangen, um über diese schon vor längerer Zeit oder neu entstandenen Orte im Innsbrucker Stadtplan nachzudenken.
Herausgekommen ist ein Stadtporträt anhand von Menschen und Orten:
„Das jüdische Innsbruck“ stellt prägende Persönlichkeiten vor und lässt jene zu Wort kommen, die Alltag und Feste der Israelitischen Kultusgemeinde gestalten. Viel Neues erfährt man über Ehrenpräsidentin Esther Fritsch, die zum ersten Mal über ihre eigenen biografischen Stationen von Lodz über Augsburg und Israel nach Wien und schließlich Innsbruck erzählt. Präsident Günter Lieder erläutert seinen Blick auf die Stadt und die heutige Funktion der Gemeinde. Die ehemaligen und derzeit im Gemeindezentrum werkenden Angestellten berichten von der Organisation der hohen Feiertage und den Herausforderungen des Alltagslebens einer Kultusgemeinde in der Diaspora.
Und es begibt sich auf die Spuren wissenschaftlicher und künstlerischer Auseinandersetzung mit der jüdischen Gemeinschaft in Innsbruck. Es lenkt den Blick auf sichtbare und nicht (mehr) sichtbare Orte im Stadtraum; historische Plätze fügen sich mit den Schauplätzen des heutigen jüdischen Lebens in Innsbruck zu einem vielfältigen Bild zusammen.
Niko Hofinger / Esther Pirchner / Sonja Prieth
Das jüdische Innsbruck
Sichtbares und Unsichtbares in Alltag und Erinnerung
hrsg. von der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Innsbruck