Ausstellung "darüber sprechen" in Vorarlberg
Kunstforum Montafon (14.09.–16.10.2020)
Trotz der aktuellen Herausforderungen fanden sich 30 BesucherInnen zur Ausstellungseröffnung in der ehemaligen Lodenfabrik in Schruns ein. Das Kunstforum Montafon ergänzt die in der Ausstellung präsentierten Aspekte durch regionale Quellen aus den Montafoner Museen. Auf diese Weise entsteht ein regionaler Bezug zu den Themen Flucht und Zwangsarbeit. Des Weiteren werden in diesem Zusammenhang zwei Werke des Künstlers Roland Haas gezeigt, der sich mit den Themen Flucht und Zwangsarbeit im Montafon beschäftigte. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung hielt Johannes Spies (_erinnern.at_) einen Vortrag zur Entwicklung der Erinnerungskultur in Vorarlberg und stellte so Verbindungen zur Vorarlberger Landesgeschichte her.
Während der Ausstellungszeit in Schruns setzten sich SchülerInnen der Mittelschule Schruns-Dorf mit "darüber sprechen" auseinander. Geschichtelehrerin Daniela Vogt-Marent besuchte mit SchülerInnen der vierten Klassen die Räumlichkeiten des Kunstforums.
"Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen, da mich dieses Thema sehr interessiert. Die Geschichte von Jehudith Hübner hat mich mitgerissen, da die sie echt traurig ist. Die Zeit des zweiten Weltkrieges war eine schwere Zeit. Ich finde es schlimm, wie man mit Juden und mit Menschen mit Beeinträchtigung umgegangen ist." (Ann-Kristin)
"Mich hat die Geschichte von Jehudith Hübner besonders berührt, weil ich mich in ihre Lage versetzen konnte. Ich glaube, wenn meine Schwester so an mir hängt, könnte ich nicht gehen. Die Ausstellung insgesamt war sehr spannend." (Sarah)
Bundesgymnasium Feldkirch-Rebberggasse (19.10.–6.11.2020)
Auf Initiative von Markus Amann konnte die Ausstellung am Bundesgymnasium Feldkirch präsentiert werden. Als Ausstellungsraum wurde die Schulbibliothek genützt. SchülerInnen der 7. Klassen setzten sich im Geschichteunterricht intensiv mit den Inhalten der Ausstellung auseinander.
"Beim Lesen der Texte wurde einem schnell klar, dass hier nichts schön geredet oder verschleiert wurde. Die Eindrücke und Botschaften, die die Texte hinterlassen haben, waren sehr intensiv und haben mit Sicherheit bei vielen AusstellungsbesucherInnen heftige Emotionen geweckt." (Sophia)
"Durch die Gespräche und Videos der ZeitzeugInnen wurde die schlimme Zeit des Nationalsozialismus noch stärker gezeigt, da auf dem Video die Trauer und der Schmerz, die die Menschen belasteten, deutlich wurden. Die Ausstellung war sehr spannend zu sehen und sehr gut gemacht." (Emily)
"Dadurch erhielten wir einen guten und interessanten Einblick in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Ausstellung ist daher sehr empfehlenswert." (Anja)
"Dies war eine gelungene und interaktive Möglichkeit für die SchülerInnen, sich mit dem Thema Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg auseinanderzusetzen." (Laura)
SchülerInnen des BG Feldkirch lernen mit der Ausstellung "darüber sprechen"
Weitere Stationen
Mittelschule Thüringen (9.11.–27.11.2020)
Polytechnische Schule Dornbirn (30.11.–23.12.2020)
Oberschule Eschen, FL (11.1.–5.2.2021)
Benjamin Koeck, seit vielen Jahren Kooperationspartner von _erinnern.at_, machte es möglich, die Ausstellung im benachbarten Liechtenstein an der Oberschule in Eschen zu präsentieren. In der Jahresplanung der Schule besitzt der Internationale Holocaust-Gedenktag, der am 27. Jänner an die Befreiung des Lagers Auschwitz-Birkenau durch die Alliierten erinnert, einen besonderen Stellenwert. In diesem Jahr ermöglichte "darüber sprechen" SchülerInnen die Beschäftigung mit der Geschichte des Nationalsozialismus: „Die Oberschule Eschen hat dieses Gedenken fest in die Jahresplanung aufgenommen. Das Ziel, an diesem Tag an den Holocaust zu erinnern, wurde an der diesjährigen Ausstellung in der Aula erfüllt. Klassenweise konnten sich die Schülerinnen und Schüler über die Einzelschicksale informieren und Bezüge zur Gegenwart herstellen.“
Bundesgymnasium Lustenau (15.2.–5.3.2021)
Geschichtelehrerin Ulrike Studer über die Arbeit mit der Ausstellung: "Vielen Dank, dass wir am Gymnasium Lustenau mit dieser interessanten und berührenden Wanderausstellung mit unseren Viertklässlern arbeiten durften. Die Schülerinnen und Schüler haben sich über 4 Unterrichtsstunden mit dem Thema und den Einzelschicksalen beschäftigt. Durch die zur Verfügung gestellte Version der einzelnen Schautafeln im PDF-Format, konnten diejenigen, die coronabedingt im "Homeschooling" arbeiten mussten, ideal an den Aufgabenstellungen weiter arbeiten. Im Unterricht haben wir versucht, den Bogen zur Gegenwart zu spannen, wo wir leider innerhalb unserer Gesellschaft Parallelen sehen. Für mich als Lehrperson war das eine tolle Gelegenheit, den SchülerInnen zu zeigen, dass die Haltung und Einstellung zu Flüchtlingen und Vertriebenen sich ändert, wenn man einen persönlichen Bezug zu dem Thema oder einer betroffenden Person hat. Dieser Ausstellung ist es gelungen diesen Bezug herzustellen und Emotionen zu wecken. Es ist nicht mehr ein Schicksal von irgendjemandem, sondern es hat einen Namen und eine Geschichte."
SchülerInnen des BG Lustenau berichten über ihre Eindrücke:
"Ohne diese Schautafeln wüssten wir nicht so viel über was in einem KZ passiert ist und hätten uns nicht so ein gutes Bild über dieses Thema machen können." (Eric)
"An der Austellungstafel gefällt mir der obere Text, da damit jeder mit etwas anderem in Verbindung bringen kann (z.B. Mobbing). [...] Diese Tafel erinnert an die Flüchtlingslager heutzutage." (Simon)
Bundesgymnasium Bregenz-Gallusstraße (8.3.–26.3.2021)
Tobias Bachner ermöglichte die Präsentation der Ausstellung am BG Bregenz-Gallusstraße. Zur Arbeit mit "darüber sprechen" hält er fest: "14 beeindruckende Interviews zeigen, wie sich Schulfreunde und Freunde plötzlich abwandten, wie Nachbarn über Nacht zu Feinden wurden und der Staat zum Mörder. Die Opfer dieser Politik waren mit einer Realität konfrontiert, die ihnen das Menschsein gänzlich absprach – eine Voraussetzung, die den Holocaust erst ermöglichte. Heute werden diese jüdischen Verfolgten oft als „gesichtsloses Ganzes“ gesehen, die ein kollektives Schicksal erlitten – ein Umstand, der es uns erschwert, das Geschehene zu begreifen und Anteil zu nehmen. Durch die verstärkte Auseinandersetzung mit Einzelbiographien im Geschichtsunterricht wird genau an diesem Punkt angesetzt – das Unvorstellbare wird greifbar."
„Die Ausstellung zeigt auch, dass die Zahlen aus individuellen Geschichten, Gesichtern und Gefühlen bestehen. Jeder einzelne dieser Menschen hat das Recht, nicht vergessen zu werden. Wir als Gesellschaft haben die Pflicht, uns an sie zu erinnern.“ (Lorenzo)
„Die Ausstellung hat mir sehr gut gefallen. Ich fand vor allem die verschiedenen Schicksale interessant, die jeweils stellvertretend für eine Überthema, wie beispielsweise die „Novemberpogrome“, standen. Auch finde ich es wichtig, dass wir in der Schule aktiv gedenken. Es ist wichtig, zu gedenken, um nicht zu vergessen. So können wir auch etwas für die Zukunft und unseren Umgang mit Menschen lernen.“ (Lina)
"Das Besondere an der Ausstellung war, dass durch die Verwendung von Einzelschicksalen das Thema realer erscheint. Das ist eine Abwechslung in diesem sehr ausführlich behandelten Thema. Das wahre Ausmaß der Schrecken dieser Zeit wird einem erst bewusst, wenn man hört, dass Beteiligte nach 70 Jahren ihren Zorn noch nicht vergessen haben." (Robert)
Mittelschule Alberschwende (5.4.–23.4.2021)
Mittelschule Dornbirn-Markt (26.4.–14.5.2021)
Raphael Honeder und Elke Hoch arbeiteten mit Abschlussklassen der Mittelschule Dornbirn-Markt im Geschichteunterricht mit der Ausstellung. Honeder berichtet über die Arbeit mit "daüber sprechen":
"Der 5. Mai ist in Österreich als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Dieses Datum erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch US-amerikanische Soldaten im Jahr 1945. Rund um dieses Datum wurde in der MS Dornbirn-Markt die Ausstellung „darüber sprechen“ von _erinnern.at_ aufgestellt. In dieser Ausstellung werden die Schicksale von vor den Nationalsozialisten Geflohenen auf Tafeln mit Bildern und biografischen Texten dargestellt. Diese Fluchtgeschichten stehen exemplarisch für die Verbrechen, die von den Nationalsozialisten verübt worden sind.
Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen und der Gruppe des Freifachs „Politische Bildung“ haben sich näher mit der Ausstellung beschäftigt und Aspekte zu den Themen „Flucht und Verfolgung“ und „Diskriminierung“ vertieft. Besonders durch die Erzählungen von Sophie Haber konnte ein regionaler Bezug (Flucht über Hohenems in die Schweiz) dargestellt werden."
Hier einige Rückmeldungen von SchülerInnen der 4a und der 4b Klasse zu ihren Erfahrungen mit "darüber sprechen":
"Mir hat es gefallen, dass einzelne Personen vorgestellt wurden. So konnte ich mir das Thema besser vorstellen."
"Die Kombination aus Bildern, Texten und Videos (QR-Codes) waren so aufgebaut, dass das Thema sehr verständlich für mich war."
Mittelschule Lauterach (17.5.–11.6.2021)
Organisiert wurde die Ausstellung von den Geschichtelehrerinnen Nergiz Köz und Nathalie Koch. Sie berichten über Ihre Erfahrungen:
"Die Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Holocaust ist für viele Schülerinnen und Schüler nur sehr schwer greifbar. Die Wanderausstellung 'darüber sprechen' von _erinnen.at_ versucht da Abhilfe zu schaffen, indem sie den Schülerinnen und Schülern Einblicke in das Leben und die Erfahrungen der Menschen während des Nationalsozialismus gibt. Klassenweise konnten sich die Schülerinnen und Schüler über die Einzelschicksale informieren und Bezüge zur Gegenwart herstellen. Die Ausstellung war mehr als zwei Wochen in der Mittelschule Lauterach aufgestellt. Alle Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen hatten die Möglichkeit, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen."
Elias Fink, Schüler an der Mittelschule Lauterach, spricht über seine Erfahrungen:
„Ich habe großes Mitleid empfunden und mir gedacht, dass wir im Vergleich ein sehr schönes Leben haben. Ich habe mich für die Lebensgeschichte von Josef Linser entschieden. Ich habe erfahren, dass seine Eltern und Großeltern in Auschwitz ermordet wurden. Er allerdings überlebte und kehrte zurück nach Wien. Er hatte in Wien antisemitische Nachbarn. Darum wanderte er später mit einer jüdischen Gruppe nach Palästina aus.“
Mittelschule Hohenems-Herrenried (14.6.–9.7.2021)
Geschichtelehrerin Nadine Lins beschreibt ihre Eindrücke und Erlebnisse mit "darüber sprechen":
"Die 4a der MS Hohenems-Herrenried setzte sich im Sommersemester 2021 intensiv mit der Ausstellung „darüber sprechen“ auseinander. Dabei wurden zwei ausgewählte Biografien im Plenum erarbeitet und besprochen. Im Anschluss suchten sich die SchülerInnen jeweils zu zweit eine Interviewtafel aus und erarbeiteten gemeinsam das Schicksal der jeweiligen Person, um dieses anschließend ihren KlassenkollegInnen zu präsentieren.
Sowohl im Erarbeitungsprozess als auch in der Nachbearbeitungsphase war klar erkennbar, wie berührt die SchülerInnnen von den verschiedenen Schicksalen der ZeitzeugInnen waren. Die Thematik regte einige der Lernenden sichtlich zum Nachdenken an und führte zu spannenden Diskussionen, die auch die momentane Situation in Israel miteinbezog.
Doch nicht nur die SchülerInnen der 4a waren zutiefst beeindruckt von der Ausstellung „darüber sprechen“. Regelmäßig blieben SchülerInnen anderer Klassen vor den Leinwänden stehen, lasen sich die Berichte durch und trugen das Thema dann in ihre jeweiligen Klassen. Auch nutzen einige LehrerInnnen die Gelegenheit, die Thematik, spontan und unabhängig von Schulstufe und Unterrichtsfach, in ihren Unterricht mit einzubauen."
PTS Dornbirn (15.–26.11.2021)
HTL Rankweil (29.11.–10.12.2021)
Moritz Begle arbeitete mit SchülerInnen der ersten und vierten Klassen mit der Ausstellung. Diese berichten über ihre Lernerfahrungen:
"Die Ausstellung war sehr übersichtlich aufgebaut. Man konnte viele Informationen mitnehmen, vor allem die Infos aus den ZeitzeugInnen-Videos." (Julia, Tobias, Frido)
"In der Zeit des Nationalsozialismus war die Welt eine andere. Menschen handelten unmenschlich, geblendet von einem Diktator, welcher an Menschenfeindlichkeit nicht zu überbieten war. Die Ausstellung hat uns Geschichten offenbart, die uns zutiefst geschockt haben." (Linus)
"Uns hat es gefallen, dass man QR-Codes mit dem Handy scannen kann und die Videos viele Informationen beinhalten. Man hat verschiedene Perspektiven und Erfahrungen kennengelernt. Besonders der Kindertransport ist uns in Erinnerung geblieben." (N.N.)
Mittelschule Bregenz-Schendlingen (12.12.2021–28.1.2022)
Dominik Dalfollo koordinierte die Arbeit mit "darüber sprechen" an der Mittelschule Bregenz-Schendlingen. Der Geschichtelehrer berichtet über seine Eindrücke zur Arbeit mit der Wanderausstellung: "Die Wanderausstellung bietet den SchülerInnen die Möglichkeit, sich unter Anleitung eigenständig mit dem Thema von Verfolgung, Vertreibung und Flucht zu beschäftigen. Sie lernen Lebensgeschichten und den dazu gehörenden Menschen kennen. Durch die Einbindung moderner Medien über QR – Codes bietet die Ausstellung unterschiedliche Zugänge und somit Multiperspektivität. Vor allem die Tafel von Sophie Haber eignet sich durch den Vorarlbergbezug hervorragend als Beispiel, auch um auf Persönlichkeiten wie Paul Grüninger hinzuweisen, der die Flucht in die Schweiz ermöglichte. Das Feedback der Schülerinnen ist durchwegs positiv, auch wenn das Bearbeiten der Lebensgeschichten betroffen macht."
Schulleiter Tobias Albrecht verbindet die Themen der Ausstellung mit Leitgedanken des Schulstandortes und stellt Bezüge zur Gegenwart fest: "Als Schule bekennen wir uns zu gegenseitiger Toleranz und wechselseitigem Respekt. Wir erleben die Schule als Ort der Gemeinschaft und der Freiheit. Im Rahmen der Wanderausstellung 'darüber sprechen' von _erinnern.at_ wollen wir als Schulgemeinschaft eine klare Position gegenüber den Verbrechen des Nationalsozialismus setzen. [...] In der Aula informieren Tafeln über die Zeit des Nationalsozialismus in Österreich und wohin Vorurteile, Intoleranz und Hass gegenüber einer offenen multikulturellen Gesellschaft führen können."
Mittelschule Au (31.1.2022–11.2.2022)
Elisa Feuerstein organisierte die Arbeit mit "darüber sprechen" an der Mittelschule Au im Bregenzerwald. Dazu berichten SchülerInnen aus den vierten Klassen:
„Es war sehr interessant und toll gestaltet. Wenn man bedenkt, wie es für die Menschen war… sowas wünscht man keinem, in so einer Situation zu stecken.“ (Emma)
„Die Ausstellung war sehr spannend und wir fanden es gut, dass es zu jeder Tafel QR-Codes mit Videos gegeben hat. Das Thema Kinderverfolgung/Kindertransport war besonders interessant.“ (Simon, Valentin)
„Es waren viele Informationen dabei, wie es früher war und wie es den Leuten ging. Trotzdem war es nicht zu viel Text, sehr übersichtlich und gut erklärt“ (Elisa und Leonie)
_erinnern.at_ bedankt sich bei allen PartnerInnen für die Zusammenarbeit.
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