Erinnerungszeichen Fontanella-Faschina für Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen
Seit dem Jahr 2008, als die Walserbibliothek Fontanella das Thema Zeitgeschichte als Schwerpunkt wählte, setzen sich Frauen, Männer und Jugendliche bei verschiedenen Veranstaltungen, Gesprächen und Erzählzeiten mit der Geschichte des Dorfes und des Tales auseinander, insbesondere mit der Tatsache, dass hier Gefangenenlager gestanden hatten. Im Jahr der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert entstand daraus ein Projekt mit dem Ziel, ein sichtbares Zeichen
der Erinnerung zu setzen.
Der Götzner Künstler Hubert Lampert gestaltete aus Fundsteinen und Metall ein Kunstwerk, an dem ein Kapitel Dorfgeschichte sichtbar gemacht ist, das in den Archiven so gut wie verschwunden scheint. Mit der Übergabe dieses Erinnerungszeichens an die Öffentlichkeit gelangt der Prozess an ein vorläufiges Ende.
Presseaussendung vom 03. Oktober 2013 zur Schwerpunktwoche vom 12.-20. Oktober
Steine für den Straßenbau klopfen, auf Bauernhöfen arbeiten und Steine auf der Türtschalpe wegräumen sind drei Tätigkeiten, an die sich ZeitzeugInnen aus Fontanella erinnern können. Es waren junge Frauen und Männern aus Jugoslawien, Polen, der Ukraine und anderen Sowjetrepubliken, die in den Jahren 1942 bis 1945 als Kriegsgefangene oder zivile Ostarbeiterinnen dazu gezwungen worden waren.
Die Initiativgruppe Erinnerungszeichen, bestehend aus dem Team der Walserbibliothek Fontanella, erweitert durch Vertreter der Pfarre sowie der Gemeinde und angeleitet durch zwei externe Experten, hat es sich zum Ziel gesetzt das Thema Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit zur Zeit der NS-Gewaltherrschaft immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und ein sichtbares Erinnerungszeichen zu setzen. Historische Recherche, Interviews mit Zeitzeugen, Erzählcafés sowie informierende Begleitveranstaltungen dienten seit Herbst 2011 dazu, die Vergangenheit zu heben, gerade weil sämtliche Akten aus dieser Zeit vernichtet worden sind.
Höhe- und vorläufiger Schlusspunkt dieses Prozesses ist der Festakt anlässlich der Übergabe des Erinnerungszeichens an die Öffentlichkeit. Aus Fundsteinen und Metall gestaltete der Götzner Künstler Hubert Lampert ein Kunstwerk, das bei der Kirche Fontanella und bei der Kapelle auf dem Faschinapass steht. Der Festakt findet am Sonntag, dem 20. Oktober 2013 um 9.45 Uhr in der Pfarrkirche Fontanella statt. Die Woche zuvor bietet eine Schwerpunktwoche ein vielgestaltiges Programm um sich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen. Die Initiativgruppe Erinnerungszeichen Fontanella und der Heimatpflegeverein Großes Walsertal laden dazu herzlich ein.
Programm der Schwerpunktwoche:
Samstag, 12. Oktober 2013, 20:30, Pfarrkirche Fontanella
Kirchenkonzert mit Texten zum Thema
Es spielen Jasmin Ritsch, Saxophon und Christina Drobez, Gitarre. Es liest Sieglinde Müller-Eberhard.
Montag, 14. Oktober 2013, 20:00, Pfarrsaal Fontanella
Vortrag „Aufbaugemeinden im Gau Tirol-Vorarlberg“ mit Univ.-Ass. Dr. Gerhard Siegl, Universität Innsbruck
Mittwoch, 16. Oktober 2013, 19:00, Pfarrsaal Fontanella
Filmabend für Jugendliche ab 14 Jahren
„The Great Debaters – Die Macht der Worte“
Freitag, 18. Oktober 2013, 15:00
Begehung von wichtigen Orten zum Thema
Treffpunkt: Kirchplatz Fontanella zur Bildung von Fahrgemeinschaften
Sonntag, 20. Oktober 2013, 9:45, Pfarrkirche Fontanella
Festakt zur feierlichen Übergabe des Erinnerungszeichens im Anschluss an den Gottesdienst (9 Uhr).
Begrüßung, Dankesworte: Karin Bitschnau, Projektleiterin
Grußworte: Harald Sonderegger, Kulturlandesrat
Festrede: Ariel Lang
Übergabe des Erinnerungszeichens an die Öffentlichkeit
Musikalische Begleitung: Musikschule Blumenegg-Großes Walsertal
Im Anschluss lädt die Initiativgruppe zur Agape auf dem Kirchplatz ein (bei Regen im Gemeindesaal).
Programm/Einladung: - download
f. d. Inhalt verantwortlich: Karin Bitschnau, Projektleitung
Kontakt: Karin Bitschnau, T 0650 4155063, M k.bitschnau@aon.at
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