Schreibend schaden
"Nur nicht anecken!" überschreibt Harald Walser seine Abrechnung mit
dem Silbertal. Enthielte besagter Beitrag nicht eine Reihe haltloser
Unterstellungen, zynischer Untergriffe und erstaunlicher
Wissensdefizite, eine Reaktion wäre durchaus verzichtbar. Die
destruktive Wirkungsmacht dieses Stils allerdings darf nicht
unkommentiert hingenommen werden.
Bedingt durch die Arbeit
der Geschichtswerkstatt, bedingt aber auch durch ein objektivierendes
Bild in der Öffentlichkeit, schien im Dorf wieder Alltäglichkeit
einzukehren. Wachsendes Verständnis für eine Auseinandersetzung mit der
eigenen NS-Geschichte erleichtert und motiviert die Arbeit der
Geschichtswerkstatt. Drohende Polarisierungen sind unwahrscheinlich
geworden. Nicht wenig also, für eine Zwischenbilanz.
Während jedoch mediale
Beiträge (auch in den "VN") der Geschichtswerkstatt seriöse
Erinnerungsarbeit assistieren, gibt Harald Walser den journalistischen
Scharfrichter. Er tut dies fernab unserer Werkstattaktivitäten,
Gesprächsrunden und Veranstaltungen. Harald Walser braucht all das
nicht, das Flair des "Aneckens" fehlt ihm sichtlich. Harald Walser hat
unsere Erinnerungsarbeit sabotiert (atmosphärisch), hat Menschen
verletzt (ehrenamtlich Engagierte), hat pauschaliert ("vom
Bürgermeister abwärts") und hat verzerrt (klare Fakten nämlich). Dieses
Schadens- und Fehlerregister umfänglich zu kommentieren, würde und wird
noch viele Korrekturzeilen erfordern. Unabhängig davon geht die Arbeit
der Geschichtswerkstatt weiter. Vorerst mit Aufräumarbeiten – siehe
oben.
Bruno Winkler
Batloggstraße, Schruns
Zuordnung
- Region/Bundesland
- Vorarlberg