Severin Holzknecht: „¡No pasarán!“ Vorarlberg und der Spanische Bürgerkrieg
Mit der sogenannten „Selbstausschaltung des Parlaments“ ging im März 1933 die Erste Republik, der erste Versuch eines demokratischen Gesellschaftssystems in Österreich, zugrunde. Die seit den 1920er Jahren zunehmenden Spannungen zwischen den in Bedrängnis geratenen Sozialdemokraten auf der einen und den in Richtung autoritäre Herrschaft strebenden Christlichsozialen auf der anderen Seite hatten sich über Jahre angestaut und entluden sich letztendlich im Österreichischen Bürgerkrieg, der am 12. Februar 1934 begann und mit der Niederlage und dem Verbot der SDAP endete. Von da an mussten Österreichs Sozialdemokraten in der Illegalität operieren. Auch in Vorarlberg leisteten kommunistische und revolutionär-sozialistische Gruppen Widerstand gegen das austrofaschistische Regime. Als im Sommer 1936 in Spanien ebenfalls ein Bürgerkrieg ausbrach, zogen aus Vorarlberg wie aus ganz Europa Freiwillige in den Kampf gegen die Truppen Francos. Damit sie dies konnten, wurde ein Transportnetz errichtet, welches es Sozialisten und Kommunisten ermöglichte, nach Spanien zu reisen. Vorarlberg war aufgrund seiner Grenzlage zur Schweiz ein bedeutender Schnittpunkt dieses Transportnetzes.
Severin Holzknecht, Dr., geboren 1987 in Lustenau. Studium der Geschichtswissenschaften in Innsbruck, das er mit einer Diplomarbeit über die Geschichte der Vorarlberger Sozialdemokratie der Zwischenkriegszeit abschloss. 2017 promovierte Holzknecht an der Universität Innsbruck. Während der letzten Jahre wirkte Holzknecht bei diversen zeithistorischen Projekten des Vorarlberger Landesarchivs, des vorarlberg museums und des Jüdischen Museum Hohenems mit und verfasste nebenbei diverse zeithistorische Aufsätze für Fachzeitschriften und Sammelbände.
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