Zeitzeuge Marko Feingold am BRG/BORG Feldkirch-Schillerstraße

Einige Impressionen vom Schulbesuchvon Marko Feingold am 21. Oktober 2014..
Schülereindrücke vom Besuch

Vor den Ferien war der KZ-Überlebende und „Methusalem“ der österreichischen Zeitzeugen, Marko Feingold, an unserer Schule zu Gast. Der Vortrag fand in einem Hörsaal der PH mit hundert Schülerinnen aus sechsten und siebten Klassen statt.

Nach Erzählungen aus seinem reichhaltigen Leben stellte sich Herr Feingold für Fragen zur Verfügung. Es gab viele Wortmeldungen seitens der Schülerinnen aus den verschiedensten Bereichen und Lebensphasen (Jugend, Vorkriegszeit, Flucht, Krieg und KZ-System, Nachkriegszeit in Österreich) unseres Gastes. Herr Feingold ging bereitwillig auf die Fragen ein und würzte seine Antworten zuweilen mit einem Schuss „Wiener Schmäh“.

Anbei noch einige Eindrücke und Fotos von der Veranstaltung:

 

Am Dienstag, den 21.10. wurde uns Schülern des Gys dank des Engagements Professor Wüstners die Ehre zuteil, den Zeitzeugen Marko M. Feingold persönlich kennen zu lernen.

In einer Art Fragerunde hatten die Schüler der 6a, 6b, 7a und 7d erstmals die Möglichkeit, die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges außerhalb von Geschichtsbüchern zu erfassen und Information aus erster Hand zu bekommen. Herr Feingold berichtete uns von seinen vier KZ-Aufenthalten, erzählte uns von der unmenschlichen Behandlung in den KZs und verblüffte uns alle mit seinem Humor und seinem ungebrochenen Lebenswillen, den er trotz vieler Enttäuschungen beibehalten hat. Er beschönigte nichts und erstaunte uns auch mit seinem guten geistigen und körperlichen Zustand, den sich mit 101 Jahren wohl jeder wünschen würde. Wir Schüler hörten alle gebannt zu, als er Dinge wie „Jeder hatte einen letzten Tag, ich hatte vier“ von sich gab. Um diesen Teil der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat er seine Erlebnisse als Holocaust-Überlebender in seinem Buch „Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh“ niedergeschrieben.

Wir sind sehr dankbar, dass wir diese einmalige Erfahrung machen konnten, und hoffen, dass noch viele weitere Schüler die Möglichkeit haben, den Ausführungen von Herrn Feingold zu lauschen.

Elisabeth Bömcke, 7d

 

Am 21. Oktober 2014 besuchte Marko Feingold (101) das Gymnasium Schillerstraße in Feldkirch. Der Österreicher berichtete über sein Leben, wie er z. B. die Hungersnot nach dem Zweiten Weltkrieg miterlebte.

In Wien aufgewachsen machte Marko Feingold eine kaufmännische Lehre und wurde Kaufmannsgehilfe. Mit seinem Bruder vertrat er eine Seifenfirma in Italien und verdiente viel Geld. 1939 wurde Feingold in Wien von der Gestapo verhaftet und 1941 nach Auschwitz überführt, später ins KZ Neuengamme bei Hamburg, KZ Dachau und zuletzt ins KZ Buchenwald. ,,Ich war fünfmal nah am Tod, habe mich aber immer wieder aufgerappelt", berichtete er. 1945 wurde Marco Feingold von den Amerikanern befreit. In Salzburg eröffnete er sein eigenes Modegeschäft. 1971 wurde er Präsident der Israelischen Kultusgemeinde und zum Hofrat ernannt.

Heute hat Marko Feingold bis zu drei Vorträge am Tag. Sehr zu bewundern ist, wie er in so hohem Alter und mit so einem Lebenslauf einen ganzen Hörsaal zum Lachen bringt. Viele sind noch immer begeistert und froh, ihn persönlich erlebt zu haben.

Franziska Schnetzer, 6a, Maria Colleoni, 6b

 

Am Dienstag, den 21. Oktober 2014, berichtete der Zeitzeuge Marko M. Feingold über seine Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus. Er erzählte den sechsten und siebten Klassen des Gymnasiums Schillerstraße seine Überlebensgeschichte.

„Im Ersten Weltkrieg kämpften Juden wie Österreicher für Österreich, dennoch wurden sie vor dem Zweiten Weltkrieg von Hitler als 'Schädlinge' bezeichnet.“

Im Jahre 1930 wurde Feingold aus Polen nach Prag abgeschoben. Dort inhaftierte und folterte die Gestapo ihn, um von ihm zu erfahren, wo sich seine restlichen Familienmitglieder aufhielten. Anschließend wurde er in die Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald deportiert. Marko M. Feingold schilderte uns die Qualen und Demütigungen, welche er und die anderen Insassen erdulden mussten.

Für ihn war das Hungern die schlimmste Erfahrung. Seine täglichen Rationen bestanden aus einer Mehlsuppe und einem „Kaffee“ aus gebrannten Eicheln. Viele litten unter enormen Gewichtsverlust und „Hungersucht“. Feingold selbst brachte bei einer Größe von 165 cm nur noch 30 kg auf die Waage.

Ein Konzentrationslager konnte man nur überleben, wenn man trotz des Hungers schwer arbeiten konnte. Die anderen starben an Kraftmangel oder wurden ermordet. Eine Vielzahl an Arbeitern ertrug die damaligen Umstände nicht mehr und stürzte sich in den Elektrozaun.

Nach dem Krieg wurde Marko Feingold aus dem KZ Buchenwald befreit. Er begann nach seinen Verwandten zu recherchieren. Von seinem Bruder wurde ihm ein Totenschein in die Hand gedrückt, der sich als Fälschung herausstellte. Seine restliche Familie ist umgekommen bzw. wurde ermordet.

Im Namen der Klasse 7a möchten wir noch einmal unseren Dank für diesen beachtlichen Vortrag von Marko M. Feingold zum Ausdruck bringen. Anders als von den anderen Medien hatten wir erstmals die Gelegenheit, die Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges „hautnah“ mitzuerleben.

Katharina Kohler, Beate Tschütscher, Michael Kuhn, 7a,

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