Pädagogische Begleitmaterialien zum Besuch der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte
Die Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte in Wien erinnert an die jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich, die in der Shoah ermordet wurden. Auf Initiative des aus Österreich stammenden Holocaust-Überlebenden Kurt Yakov Tutter wurde im Gedenkjahr 2018 mit der Umsetzung der Gedenkstätte begonnen. Am 9. November 2021 wurde die Gedenkstätte feierlich eingeweiht; sie befindet sich auf einer Grünfläche vor der Österreichischen Nationalbank, dem „Ostarrichi-Park“, im 9. Bezirk. Das Denkmal besteht aus rund 160 oval angeordneten Steinmauern, in denen die Namen und Geburtsjahre der jüdischen Opfer der Shoah eingraviert sind. Eine weitere Steinmauer erinnert außerdem an alle weiteren Opfergruppen und Verfolgten des Nationalsozialismus. Der Gedenkort ist jederzeit zugänglich.
Die pädagogischen Begleitmaterialien
Die Shoah-Namensmauern beeindrucken durch ihr Ausmaß Jugendliche genauso wie Erwachsene. Gleichzeitig bedürfen sie der Kontextualisierung und der Ergänzung um individuelle Schicksale. Daher stellt das OeAD-Programm ERINNERN:AT gemeinsam mit dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ein niederschwelliges Vermittlungsangebot mit biografischen Zugängen für Schulklassen und Jugendgruppen zur Verfügung. Dieses kann von Pädagoginnen und Pädagogen selbständig durchgeführt werden. Alle benötigten Materialien stehen hier zum Download zur Verfügung.
Alle Materialien stehen außerdem auch auf Englisch zur Verfügung - weitere Information finden Sie hier.
Zielgruppen
Die Einheit ist für Jugendgruppen sowie Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe einsetzbar.
Dauer
eine bis eineinhalb Stunden
Inhalt der pädagogischen Einheit
Das Material besteht aus 14 biografischen Karten von in der Shoah ermordeten Österreicherinnen und Österreichern (Familien, Ehepaare oder Einzelpersonen). Die Autorinnen und Autoren haben darauf geachtet, dass diese aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen, unterschiedlichen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft sind. Neben den biografischen Daten enthalten die Biografien auch Informationen zu der Zeit vor 1938. Ebenso werden beim Rundgang die wichtigsten Orte, an denen die österreichischen Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden, genannt.
Das Material wird ergänzt um
- eine Kopiervorlage des Arbeitsauftrages
- großformatige Bilder zu den Biografie-Karten als Kopiervorlagen für den gemeinsamen Rundgang
- einem Glossar, das hier auch online zur Verfügung steht.
Methodische Umsetzung
Vor dem Rundgang erhalten die Jugendlichen in Zweier- oder Dreiergruppen je eine Biografie-Karte samt dazugehörendem Bild und dazu folgende Aufgabenstellungen und Hinweise. Die jeweilige Biografie stellen die Kleingruppen später ihren MitschülerInnen vor.
Nachbereitung vor Ort
Die Beschäftigung mit den Biografien, die alle von Verfolgung und Tod handeln, können für manche Jugendliche stark emotionalisierend wirken. Daher wird eine kurze Abschlussrunde empfohlen, um die Eindrücke der Jugendlichen gemeinsam zu verarbeiten. Die Materialien geben an dieser Stelle Empfehlungen für mögliche Fragen zur Nachbesprechung.
Vor oder nach dem Besuch der Shoah-Namensmauern-Gedenkstätte ist der Rundgang für Schulklassen „Leben und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in Wien“ empfehlenswert. Dieser kann direkt beim OeAD-Programm ERINNERN:AT gebucht werden.
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Zuordnung
- Kategorien
- Lernmaterial
- Themen
- Holocaust/Shoah
- Medium
- Lernmodul/Lernheft
- Region/Bundesland
- Wien Österreich