Zeitzeuge Pavel Stránský an Wiener Schulen

Vom 23. bis 25. April 2012 wird der Zeitzeuge und Auschwitzüberlebende Pavel Stránský auf Initiative von www.erinnern.at in Wien sein, um in Wiener Schulen über seine Geschichte zu sprechen.
Kontakt, Anmeldung und Informationen: Martin Krist, E-Mail: martin.krist@univie.ac.at

Vom 23. bis 25. April 2012 wird der Zeitzeuge und Auschwitzüberlebende Pavel Stránský auf Initiative von www.erinnern.at in Wien sein, um in Wiener Schulen über seine Geschichte zu sprechen.
Für interessierte Schulen bzw. KollegInnen besteht die Möglichkeit, ihn als Zeitzeugen an die jeweilige Schule zu holen.
Die Zeitzeugengespräche mit Pavel Stránský, der hervorragend Deutsch spricht, werden jeweils zwei Unterrichtsstunden dauern.
Die Termine, zu denen er in die Schulen kommen kann, sind folgende (kleine stundenplanbedingte Abweichungen sind natürlich möglich):
Mo., 23.04., 09:00 – 11:00, 12:00 – 14:00
Di., 24.04., 09:00 – 11:00, 12:00 – 14:00
Mi., 25.04., 09:00 – 11:00, 12:00 – 13:35

Die jeweiligen SchülerInnen, vor denen Pavel Stránský spricht, sollten bereits über zeitgeschichtliches Wissen verfügen, sodass sie in der Lage sind, seine Geschichte zu verstehen, in den historischen Kontext einzuordnen sowie Fragen dazu stellen zu können.
Pavel Stránský wird 1921 in Prag geboren und verbringt dort seine Jugend. Nach der Okkupation Tschechiens durch Nazideutschland wird er in einem Schnellkurs zum Volksschullehrer ausgebildet.
Am 1. Dezember 1941 wird Pavel Stránský gemeinsam mit tausend jungen Männern als sogenanntes „2. Aufbaukommando“ von Prag nach Theresienstadt deportiert. Schon davor, aber vor allem in den Konzentrationslagern gibt ihm die Liebe zu seiner Frau Vĕra, die Kraft zu überleben. Sie heirateten in Theresienstadt, um gemeinsam „in den Osten“ deportiert werden zu können. Ihre „Hochzeitsreise“ führt im Dezember 1943 nach Auschwitz-Birkenau, ins sogenannte „Theresienstädter Familienlager“. Dort wird Stránský im Kinderblock als Betreuer eingesetzt. „Wir versuchten den Kindern eine Illusion zu verkaufen, wir haben ihnen in den letzten Monaten eine Märchenwelt aufgebaut“, sagt er selbst über diese Zeit. Leider hat keines der von Stránský betreuten Kinder die Shoah überlebt.
Nach einer großen Selektion, die Pavel und auch seine Frau Vĕra überstehen, werden sie getrennt, und er wird im Juli 1944 ins KZ Schwarzheide, einem Nebenlager des KZ Sachsenhausen, deportiert. Er übersteht auch Schwarzheide und wird gemeinsam mit seinen Kameraden auf einen Todesmarsch zurück nach Theresienstadt geschickt. Dort erlebt er schließlich die Befreiung.
Monate später kehrt seine Frau Vĕra, die im KZ Bergen-Belsen an Typhus erkrankt war und nach der Befreiung langsam gesund gepflegt wurde, nach Prag zurück.
Heute berichtet Pavel Stránský in vielen Staaten der Welt (USA, Deutschland, Finnland, Österreich, …) vor Jugendlichen über sein Leben.Die Kosten für Pavel Stránskýs Aufenthalt und Zeitzeugengespräche übernimmt der ZeitzeugInnen-ReferentInnenvermittlungsdienst des bm:ukk, Abteilung Politische Bildung.
Pavel Stránský wird zu seinen Zeitzeugengesprächen auch Exemplare seines Buches „Als Boten der Opfer“ mitbringen. Ein Exemplar kostet 15,- und wird von Herrn Stránský auch signiert.
SchülerInnenreaktionen nach einer Exkursion in die ehemaligen KZ Auschwitz und Auschwitz-Birkenau mit Pavel Stránský:
http://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/schulprojekte/exkursion-nach-krakau-und-auschwitz/
SchülerInnenreaktionen nach einem Zeitzeugenvortrag von Pavel Stránský am G19, Gymnasiumstraße:
http://www.g19.at/index.php/aktivitaeten/geisteswissenschaftlicher-bereich/241-stransky2011
Interview mit Pavel Stránský im Spiegel online:
http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/5887/_die_liebe_liess_mich_ueberleben.html
Pavel Stránský war am 5. April 2011 Gast in der Ö1-Livesendung „Von Tag zu Tag“. Der Link zur Sendung:
http://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/bibliothek/audio/die-liebe-liess-mich-ueberleben/view?searchterm=Pavel+Von+Tag+

Literatur zu Pavel Stránský:
Pavel Stránský, Als Boten der Opfer. Von Prag durch Theresienstadt, Auschwitz, Schwarzheide und zurück (Hartung-Gorre Verlag Konstanz 1997, 2. Aufl. 2001 sowie im Selbstverlag). Pavel Stránskýs Autobiographie.
Ota B. Kraus, Die bemalte Wand (Dittrich Verlag Köln 2002). Mit einem Nachwort von Pavel Stránský. In diesem Roman zeichnet Ota B. Kraus, ein enger Freund und Weggefährte Stránskýs, ein authentisches Bild der „Bewohner“ des sogenannten „Theresienstädter Familienlager“ im KZ Auschwitz-Birkenau. Pavel Stránský erkennt Züge von sich in zwei Personen des Romans.

Kontakt, Anmeldung und Informationen: Martin Krist, E-Mail:  martin.krist@univie.ac.at

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