Denkmal für homosexuelle NS-Opfer – Standort in Wien fixiert

Nach langer Standortsuche soll nun ein Denkmal für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus im Resselpark im 4. Wiener Gemeindebezirk entstehen. Ein Wettbewerb soll im April 2020 das Siegerprojekt verkünden.

Die Stadt Wien hat gemeinsam mit der städtischen „Kunst im Öffentlichen Raum GmbH“ (KÖR) den Standort für ein Denkmal für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus festgelegt. Das Denkmal soll im Resselpark im 4. Wiener Gemeindebezirk, neben dem zentralen Karlsplatz, entstehen. Der Entscheidung für den Standort ging eine lange Standortsuche und Debatte voraus: 2006 sollte ein Denkmal im ersten Bezirk entstehen, das Projekt scheiterte an der technischen Umsetzung. Danach hatte es seit 2010 temporäre Mahnmale gegeben.

Ab November 2019 wird eine Jury eingerichtet und ein Wettbewerb ausgeschrieben, im April 2020 soll das Siegerprojekt feststehen. Das Denkmal wird auch vom Nationalfonds der Republik Österreich finanziell unterstütz.

 

Temporäre Denkmäler

Bereits Anfang der 2000er Jahre hatte die Stadt Wien den Entschluss gefasst, ein Denkmal für homosexuelle NS-Opfer zu errichten. Als Ort wurde damals der Morzinplatz im ersten Bezirk, an dem sich im ehemaligen Hotel Metropol das Gestapo-Hauptquartier befunden hatte, auserkoren. Diesem Entschluss folgte 2006 ein geladener Wettbewerb mit einem Siegerentwurf, der sich jedoch nach langen Verhandlungen als technisch nicht umsetzbar erweisen sollte. Der Entwurf „Rosa Platz“ von Hans Kupelwieser sah ein großes Wasserbassin mit rosa Farbe vor. In den Jahren 2010 bis 2015 wurden von KÖR temporäre Mahnmale umgesetzt:

2010: „Mahnwache“ von Ines Doujak – link

2011: „Zu spät“ von Carola Dertnig und Julia Rode – link

2013: „Schwule Sau“ von Jakob Lena Knebl – link

2015: „raising the bar“ von Simone Zaugg – link

 

Weiterlesen:

ORF Bericht vom 11.06.19: - link

ORF Bericht 28.04.2015: - link

Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo Wien: - link

DÖW „Die Verfolgung sexueller Minderheiten“: - link

DÖW „Fallbeispiel: Josef K.“: - link