Lesung aus Reinhold Eckfelds Buch „Letzte Monate in Wien“
Am 8. November 2013 fand im Mehrzweckraum eine Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom statt.
SchülerInnen der 8.B lasen dabei aus Reinhold Eckfelds Buch „Letzte Monate in Wien“.
Reinhold Eckfeld beschreibt darin, wie er als 17-jähriger Schüler des G 19 am Morgen des 10. November 1938 in der Nähe der Schule verhaftet, ins Polizeikommissariat in der Kreindlgasse abgeführt und später in die Polizeireithalle Pramergasse verschleppt wird.
Im australischen Internierungslager schreibt er 1940 seine Erinnerungen daran nieder. Reinhold Eckfeld gelingt es dabei mit der authentischen Schilderung seiner Erlebnisse, das hilflose Ausgeliefertsein, die vollkommene Entrechtung, die in der Nacht des Novemberpogroms herrscht, in Worte zu fassen, die einen auch heute nicht loslassen.
Reinhold Eckfeld, der heute 92 Jahre alt ist und in Australien in der Nähe von Melbourne lebt, schickte eine Videogrußbotschaft, in der er sein weiteres Leben nach dem Novemberpogrom schildert. Diese wurde natürlich bei der Veranstaltung gezeigt.
Daran anschließend besuchten die SchülervertreterInnen die im Text beschriebenen Orte, die alle in der Umgebung des G19 liegen.
Einige Reaktionen von SchülerInnen der 6.B:
Mich persönlich hat seine Geschichte sehr mitgenommen. Der Text über seine Zeit und Flucht ist sehr persönlich geschrieben und man fühlt sich so, als wäre man selbst dabei. (…) Ich fand es toll von seinen Erfahrungen zu hören. Vielen Dank dafür.
Sophie V.
Ich finde es sehr wichtig, dass der heutigen Jugend die damaligen Ereignisse vor Augen geführt werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Außerdem finde ich es beeindruckend, dass der 92-jährige Reinhold Eckfeld seine Zeit und Kraft dafür aufgewendet hat, mit seiner Tochter das Video, in dem er einen Teil seiner Geschichte erzählt, aufzunehmen.
Jakob G.
Der Text gewährte auch einen guten Einblick in das Leben eines Einzelnen. Meist hört man nur von tragischen Geschichten, die kein gutes Ende nehmen. Darum fand ich es auch sehr gut, einmal eine Geschichte zu hören, die ein gutes Ende genommen hat.
Sophie R.
Die SchülerInnen, die einen kleinen Teil seines Buches vorgelesen hatten, brachten die Geschichte erschreckend real rüber. Natürlich hört man von solchen Geschichten, aber sich bewusst zu sein, dass dies an Orten geschah, die ich für harmlos und unbedeutend hielt, verängstigt einen.
Paula L.
Im Anschluss an die Lesung haben wir auch eine Videobotschaft von ihm gesehen. Es war wirklich sehr interessant und ich finde es beachtlich, dass er mit 92 Jahren noch imstande ist, seine Geschichte und seine persönlichen Erfahrungen selbst weiterzugeben. Ich bin wirklich froh darüber, dass unsere Schule in diesem Bereich so engagiert ist, denn es ist wirklich wichtig, dass die Ereignisse aus unserer Vergangenheit nicht vergessen werden.
Anna C.