ZeitzeugInnen berichten vom "Anschluss" 1938

Vor 81 Jahren am 12. März 1938 ergriffen die Nationalsozialisten in Österreich die Macht. Drei ZeitzeugInnen berichten in Video-Interviews auf weiter_erzählen über den „Anschluss“ und die der nationalsozialistischen Machtübernahme folgende Gewalt gegen Jüdinnen und Juden. weiter_erzählen ist unserer neue Videoplattform für ZeitzeugInnenberichte.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Einmarsch deutscher Truppen begann im März 1938 die Terrorherrschaft und endete die österreichische Eigenstaatlichkeit. Die Verfolgung von GegnerInnen der NSDAP und die antisemitisch-rassistisch motivierte Gewalt insbesondere gegen Jüdinnen und Juden setzte ein.

In den Videointerviews erzählen Juden und Jüdinnen, was der „Anschluss“ für sie und ihre Familien bedeutet hat. Gideon Eckhaus, Ilse L. und Renée Wiener gelang die Flucht. Auf weiter_erzählen befinden sich weitere Interviews, in denen ZeitzeugInnen über den „Anschluss“ sowie über Anschlusspogrome in Wien erzählen. weiter_erzählen ist unserer neue Videoplattform für ZeitzeugInnenberichte, derzeit finden sich 80 Video-Interviews mit Verfolgten des Nationalsozialismus frei verfügbar auf der Plattform.

 

Gideon Eckhaus

 

Geboren 1923 in Wien, aufgewachsen bei den Großeltern; Flucht im Rahmen der Jugend-Alijah nach Palästina, sein Bruder gelangte in die USA, sein Vater wurde in Auschwitz ermordet, die Mutter war bereits 1934 verstorben; aktive Beteiligung am Aufbau des Staates Israel, u.a. in der Haganah und im Militär; maßgeblich an den Restitutionsverhandlungen mit der österreichischen Regierung beteiligt; langjähriger Vorsitzender des Zentralkomitees der Juden aus Österreich in Israel.

 

Ilse L.

 

Geboren 1925 in Wien als Ilse M.; 1939 Flucht in die Niederlande, wo sie von einer Pflegefamilie aufgenommen und mehrere Monate versteckt wurde; nach dem Krieg Emigration in die USA; ihre Eltern wurden in einem Lager nahe Izbica, Polen ermordet.

 

Renée Wiener

Geboren als Renate Kurz 1924 in Wien; 1938 Flucht der Familie über Italien nach Belgien und Südfrankreich; ihr Vater Leopold wurde 1943 in Nizza verhaftet, von den Nazis vermutlich nach Auschwitz deportiert und ermordet; Renée organisierte für ihre Mutter und ihre Schwester ein Versteck und schloss sich der französischen Résistance an, in deren Rahmen sie Kinder versteckte und illegale Kindertransporte über die Berge in die Schweiz organisierte und durchführte; 1947 Emigration in die USA, wo sie bis zu ihrer Pensionierung als Sozialarbeiterin arbeitete; Renée Wiener ist 2018 verstorben.

 

Links

Über den „Anschluss“ und den Gedenktag: - Link

Videoplattform weitererzaehlen.at: - Link

Der "Anschluss" 1938 – neues Lernmodul auf IWitness: - Link

Unterrichtsbehelfe zum „Anschluss“: - Link