8. Mai: Jahrestag der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht
In der Nacht des 8. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, alle Kampfhandlungen wurden eingestellt, der Zweite Weltkrieg in Europa endete, der Zweite Weltkrieg in Asien endete am 2. September 1945 mit der japanischen Kapitulation.
Die Kapitulationserklärung wurde im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin-Karlshorst in der nach auf den 9. Mai unterschrieben.
„Wir, die hier Unterzeichneten, handelnd in Vollmacht für und im Namen des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht, erklären hiermit die bedingungslose Kapitulation aller am gegenwaertigen Zeitpunkt unter deutschem Befehl stehenden oder von Deutschland beherrschten Streitkräfte auf dem Lande, auf der See und in der Luft gleichzeitig gegenueber dem Obersten Befehlshaber der Alliierten Expeditions-Streitkräfte und dem Oberkommando der Roten Armee.....
Unterzeichnet zu Berlin am 8. Mai 1945
gez. v. Friedeburg gez. Keitel gez. Stumpff für das Oberkommando der deutschen Wehrmacht“ (Kapitulationserklärung 1945)
Die Kapitulation beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa und den Holocaust. In den Tagen vor der Kapitulation wurden die letzten Konzentrationslager befreit und Menschen von Todesmärschen gerettet.
Zivilgesellschaftliches Gedenken um den 8. Mai in Österreich
In vielen Ländern ist der 8. oder 9. Mai ein staatlicher Feiertag. In Österreich ist der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht kein Feiertag. Der österreichische Holocaust-Gedenktag findet am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, am 5. Mai, statt. Lange veranstalteten Burschenschaften „Totengedenken“ am 8. Mai in der Wiener Innenstadt (u.a. am Heldenplatz), zu diesen gab es oft Protestaktionen von linken Gruppierungen. Seit Ende der 1990er Jahre fanden am Vorplatz des Wiener „Denkmals zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee“ jährlich am 8. Mai „Befreiungsfeiern“ mit ZeitzeugInnen-Reden, etwa von Vertreten des Veteranenverbands jüdischer Sowjetsoldaten, satt. Diese „Befreiungsfeiern“ wurden von linken Vereinen und Studierendengruppen organisiert. Seit 2012 veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) am Wiener Heldenplatz das „Fest der Freunde“, mit Konzerten und Festreden wird so das ende des Zweiten Weltkrieges und der Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gedacht. Seit einigen Jahren finden auch in den Bundeländern um den 8. Mai Veranstaltungen statt.
Veranstaltungen in Gedenken an den 8. Mai 1945
Aufgrund der Corona-Pandemie finden 2020 kaum öffentliche Veranstaltungen statt.
Das „Fest der Freunde“ findet 2020 virtuell statt. Gastrednerin ist Erika Kosnar, viele Schülerinnen und Schüler kennen Frau Kosnar aus unserem ZeitzeugInnen-Programm. Frau Kosnar wurde 1932 in Wien als einziges Kind eines Arbeiters jüdischer Herkunft geboren. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 wurde sie als Jüdin beschimpft und aus der Schule ausgeschlossen. Viele weitere Schikanen folgten. Sie überlebte den Krieg und die NS-Verfolgung in Wien, dank einiger mutiger Handlungen ihrer Mutter.
Liveübertragung am 8.05 ab 18:05: https://www.festderfreude.at
Presseaussendung des BMBWF zum 8. Mai 2020: - Link
Links
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlhorst (Ort der Unterzeichnung der Kapitulation)
Über den 8.Mai – Website der Landeszentrale Politische Bildung Baden-Württemberg
Informationen über das Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee/ Befreiungsdenkmal
Europatag 2020 – Verfolgte des Nationalsozialismus setzen sich für Europa ein