Die Lernwebsite romasintigenocide.eu

Etwa eine halbe Million Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze wurden von den Nationalsozialisten und ihren Verbündeten ermordet. Doch erst spät wurde diese Volksgruppe als Opfer der NS-Zeit anerkannt. Ziel der Webseite www.romasintigenocide.eu ist es, Wissen zu vermitteln und die Anerkennung der Opfer zu fördern. 2023 wurde sie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit neuen Inhalten und Features lanciert und zum Jahresschwerpunkt von ERINNERN:AT am 8. April 2024 präsentiert.

Die Lernwebsite

Die Website www.romasintigenocide.eu ist eine Lernplattform, die grundlegendes Wissen über den Völkermord an den europäischen Sinti, Sintizze, Roma und Romnja vermittelt. Die Website steht in 12 Sprachen zur Verfügung, darunter auch in Burgenland- und Kalderaš-Romanes.

Roma-Sprachen, Romanes und Kalderasch. In über 70 kompakten Arbeitsblättern werden verschiedenste Aspekte des Genozids, dessen Nachwirkungen und Aufarbeitung thematisiert, schwierige Begriffe werden in einem Glossar erklärt. Die Lernenden befassen sich mit verschiedensten Quellen, einzelnen Biografien sowie Orten der Verfolgung und Vernichtung und bekommen länderspezifische Informationen zur Geschichte. 


Funktionsweise

Die Arbeitsblätter sind unabhängig voneinander kombinierbar und können entsprechend des Unterrichtsschwerpunkts bzw. Kenntnisstandes gewählt werden. Themen und Arbeitsblätter können sowohl online bearbeitet als auch als PDF für den Einsatz im Unterricht heruntergeladen werden. Alle Inhalte stehen kostenlos zur Verfügung.


Zielgruppen

Romasintigenocide.eu richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren ebenso wie an Lehrkräfte, um sie bei der Vermittlung des Themas im Unterricht zu unterstützten. Darüber hinaus eignet sich die Website für alle, die sich über die Geschichte des Genozids an den Roma und Sinti informieren möchten.


ZUR LERNWEBSITE

Themenschwerpunkte

Gegliedert in 6 Themenschwerpunkte spannen die Arbeitsblätter den Bogen von der Geschichte der Roma und Sinti vor 1938, über die Verfolgungsgeschichte, den Völkermord, bis hin zu den Stimmen jener, die überlebten. Im Zuge einer Neugestaltung 2023 wurde die Website um ein Kapitel zum Thema Widerstand erweitert. Die Themenauswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit VertreterInnen zahlreicher europäischer Organisationen der Roma und Sinti sowie unter Mitarbeit von FachhistorikerInnen aus den betroffenen Ländern.


    Orte der Vernichtung und Länderspezifische Berichte

    Ein eigener Bereich der Website befasst sind mit Orten der Verfolgung und Vernichtung; hier lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Arten von Lagersystemen, wie Anhalte-, Arbeits-, Konzentrations-, und Vernichtungslager kennen. Ebenso werden Massaker an verschieden Orten in Europa thematisiert. Schließlich stehen zu allen betroffenen Ländern in Europa Informationen zum Genozid an den Roma und Sinti im jeweiligen Land zur Verfügung sowie weitere Quellen zur Vertiefung.

    Zusatzmaterialien für Lehrpersonen

    In einem  Handbuch für Lehrkräfte zur Website finden PädagogInnen Hintergrundinformationen zur Geschichte und erhalten methodische Empfehlungen zur Anwendung der Lernmaterialien. Ebenso thematisiert wird die Entstehung und Dekonstruktion stereotyper Geschichtsbilder. Derzeit wird das Handbuch im Zuge der Jahresschwerpunkts von ERINNERN:AT überarbeitet und mit neuen Inhalten ergänzt. Die aktuelle Version kann bereits für den Einsatz im Unterricht verwendet werden. 

    Entwicklung der Website

    Eine erste Version der Website wurde bereits 2011 gelauncht als gemeinsames Projekt der Vereine ERINNERN:AT (heute das OeAD-Programm ERINNERN:AT) und des Internationalen Vereins für Wissenschaft und Kultur. Der gesamte Entwicklungsprozess wurde begleitet von den beauftragenden und finanzierenden Organisationen: Der International Holocaust Remembrance Alliance, der Foundation paur la Memoire de la Shoah und dem österreichischen Bildungsministerium. Involviert in die Entwicklung waren außerdem eine Vielzahl an Expertinnen und Experten aus allen auf der Website besprochenen Ländern, sowie VertreterInnen der Volksgruppen. Weitere Informationen zur Entwicklung