Burgtheater: Die letzten Zeugen. 75 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann. Weitere Aufführungen im Jahr 2015
Sie sind die Letzten. Wie lang werden wir noch Überlebende befragen können, wie lange noch ihnen zuhören dürfen? Sie treten auf und sprechen, um zu erzählen, wie sie der Vernichtung knapp entkamen. Sie bezeugen, wie Unzählige getötet wurden. Was geschah, vergessen zu machen, hieße, sie ein weiteres Mal auslöschen zu wollen.
Sieben Zeitzeugen der Pogrome von 1938, fast alle Wiener, stehen auf der Bühne des Burgtheaters, erzählen selbst oder hören zu, wie Schauspieler ihre Geschichten und Erlebnisse für sie vortragen.
Jeweils im Anschluss an die Burgtheater-Aufführungen fanden in den Foyers offene Gespräche mit den ZeugInnenen statt..
Als ZeitzeugInnen wirken mit: Lucia Heilman, Vilma Neuwirth, Susanne-Lucienne Rabinovici; Marko Feingold, Rudolf Gelbard, Ari Rath. Und die SchauspielerInnen: Mavie Hörbiger, Dörte Lyssewski; Peter Knaack, Daniel Sträßer
Burgtheater-Informationen:- link
Es ist nicht vorbei. 75 Jahre nach den Pogromen des Novembers 1938 stehen Zeitzeugen von damals auf der Burgtheater-Bühne. - download
„Die letzten Zeugen“ wurden 2014 zum Berliner Theatertreffen eingeladen!
Die Berliner Festspiele schreiben über den Abend:
"Sechs Überlebende des Holocaust sitzen schweigend hinter einem durchsichtigen Vorhang auf der Bühne, ihre nur scheinbar regungslosen Gesichter werden auf die Leinwand projiziert, während vier jüngere Schauspieler deren Lebens- und Leidensgeschichten vorlesen. Fotos aus dem Wien der 1930er Jahre erscheinen: Massen, die den Nazis zujubeln, Bilder aus den Lagern mit Leichen und Verlorenen; Befreiungsszenen endlich. Die Frauen und Männer sind zwischen 80 und 100 Jahre alt. Wenn ihre Geschichte erzählt ist, treten sie nach vorne und sprechen eine sehr persönliche Botschaft. Das ist in Wien sehr behutsam in Szene gesetzt, verzichtet auf theaterwirksame Garnierung, ist im besten Sinne erzählend – und hat deshalb nichts von pflichtschuldiger Erinnerungsverrenkung mit Betroffenheitsautomatik. 'Die letzten Zeugen' ist ein eindringliches, aber auch fragiles (Theater-)Dokument."- www.berlinerfestspiele.de
Doron Rabinovici : "Alle Wunden heilen nicht". Ein Gespräch mit seiner Mutter Schoschana:, die als Neunjährige ins Ghetto musst und zwei Konzentrationslager überlebte. (Interview mit Peter Mayr, Der Standard, 16. Oktober 2013): - link
Ausführliche Darstellung mit Rezensionen unter: - link
Zwei Texte von Doron Rabinovici über die "Novemberpogrome":
"Der März begann im Februar. Zu Österreich Anteil an der Shoa" - download
"Novemberpogrom" - download