Neues Unterrichtsmaterial zu den Verfolgten der NS-Militärjustiz

15 biographische Fallgeschichten von Verfolgten der NS-Militärjustiz.

Das neue Unterrichtsmaterial rückt die Geschichte der Verfolgten der NS-Militärjustiz in den Fokus, Wehrmachtsdeserteure und WiderstandskämpferInnen zählten zu ihren Opfern. Das Unterrichtsmaterial wurde vom Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ mit Unterstützung von ERINNERN:AT entwickelt.

Denkmal in Wien

Im Oktober 2014 wurde am Wiener Ballhausplatz, das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, auch als Deserteursdenkmal bekannt, eröffnet. 69 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und fast genau fünf Jahre nach der gesetzlichen Rehabilitierung (2009) der Deserteure, sogenannter Wehrkraftzersetzer, „Kriegsverräter“ und anderer Verfolgter.

15 Fallgeschichten

Dennoch bleiben die Geschichten der Verfolgten der NS- Militärjustiz weitgehend unbekannt. Daher präsentiert das Unterrichtsmaterial 15 Fallgeschichten. Die pädagogisch-didaktischen Handreichungen führen in das Thema ein und erläutern historische Hintergründe zu Verfolgung und Nachgeschichte in der Zweiten Republik. Die ausgearbeiteten Biografien stellen Deserteure, „Wehrkraftzersetzer“ und "Kriegsverräter" und ihre UnterstützerInnen vor.

Die Geschichte der gefährlichen Desertation von Richard Wadani findet sich ebenso in der Materialsammlung, wie die Geschichte des Bergbauern David Holzer, der sich 1943 entschloss nicht mehr zum Dienst zu erscheinen.

Vielseitig einsetzbare pädagogische Materialien

Das Material ist gedacht für historisch Interessierte im Allgemeinen und ebenso als Handreichungen für LehrerInnen zur Vorbereitung des Unterrichts oder für Exkursionen zum Denkmal. Ausgearbeitet wurden Biografien von Menschen aus allen Teilen Österreichs und zudem von Angehörigen regionaler Minderheiten sowie europäischer Widerstandsbewegungen, die von Wehrmachtgerichten verfolgt wurden. Ziel der Auseinandersetzung mit den Materialien ist es,

  • historisches Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus und seine Nachgeschichte in der Zweiten Republik zu vermitteln
  • die Bedeutung individueller Freiheitsrechte und demokratischer Grundwerte für jedeN Einzeln herauszustellen – damals wie heute
  • und im Zusammenenhang damit die Leistungen und Leiden derer zu würdigen, die – aus welchen Gründen auch immer – Widerstand leisteten oder für sich Freiräume jenseits der herrschenden Normen reklamierten.


Angestrebt wird – entlang der im Lehrplan der Allgemeinbildenden Höheren Schulen formulierten Prinzipien – »ein an den Menschenrechten orientiertes Politik-und Demokratieverständnis zu erarbeiten«.

Das Unterrichtsmaterial finden Sie auf der Website „Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz in Wien“.