Was ist ein gutes Video-Interview mit ZeitzeugInnen?
Was ist ein gutes Video-Interview mit ZeitzeugInnen für die Bildungsarbeit? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigten sich über 40 internationale Expertinnen bei einem Workshop in Wien. Die Zusammenkunft von ExpertInnen aus 18 Ländern wurde von _erinnern.at_ im Auftrag der Stiftung EVZ organisiert. Vom 9. bis zum 11. Jänner diskutierten drei tagelang ExpertInnen aus Bildungseinrichtungen, Museen und Archiven sowie aus Universitäten über den Gebrauch von Video-Interviews mit Opfern des Nationalsozialismus.
In den vergangenen 15 Jahren sind in einer Vielzahl von Projekten videographierte ZeitzeugInnen-Interviews von Opfern des Nationalsozialismus für die Bildungsarbeit aufbereitet worden. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Auswertung konkreter Bildungsprojekte, welche auf videographierten ZeitzeugInnen-Interviews basieren. Gefragt wurde, in wie weit die angebotenen Materialien die Interessen bzw. Bedürfnisse der NutzerInnen treffen, welche Chancen sie zur Erweiterung des Unterrichts bieten, wo Schwierigkeiten des Einsatzes liegen, die bei neuen Produktionen berücksichtigt werden könnten.
Es wurden 24 Projekte präsentiert und diskutiert. Die vorgestellten Projekte zeigen auch die Diversität der Nutzung von ZeitzeugInnen-Videos auf. Die unterschiedlichen pädagogischen Ansätze und Verständnisse von „best practice“ führten zu teils lebhaften Debatten, die auch länderspezifische Unterschiede im Einsatz von videographierten ZeitzeugInnen-Interviews beleuchten.
Drei Anwender-Umwelten wurden dabei in den Blick genommen: Schule, außerschulische Bildungsarbeit sowie Museen und Gedenkstätten. Dabei wurden Projekte aus Südafrika, den USA, Canada, Russland und ganz Europa präsentiert.
Der Workshop wurde von den TeilnehmerInnen als überaus positiv bewertet und die Notwendigkeit des internationalen Austauschs wurde bekräftigt.
_erinnern.at_ und die Stiftung EVZ möchten die Ergebnisse und Debatten des Workshops nachhaltig sichern und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen, hierfür ist eine Publikation in Vorbereitung. Der Sammelband soll im Herbst 2017 erscheinen.
Link: Stiftung EVZ