Frau BM Gabriele Heinisch-Hosek zu 70 Jahre Befreiung KZ Auschwitz
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Heute jährt sich die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 70. Mal. Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek erinnert an diesem Tag an die Ermordung von über einer Millionen Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, allein in Auschwitz und spricht die entscheidende Rolle des Bildungswesens im gesellschaftspolitischen Diskurs über die Zeit des Nationalsozialismus an. "Die Aufarbeitung des Holocaust ist nicht nur die Aufgabe von ExpertInnen und HistorikerInnenkommissionen, sondern wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass die Erinnerung an dieses Menschheitsverbrechen erhalten bleibt", betont die Bildungsministerin.
"Uns allen, die heute in Österreich leben, legt die Geschichte dieses Landes eine Verantwortung auf: Die Verantwortung, uns mit dieser Vergangenheit auseinander zu setzen, die Verbrechen und die dafür Verantwortlichen zu benennen, die Ursachen aufzuarbeiten, und den Opfern und ihren Familien unsere Solidarität zu zeigen. Und wir haben ihnen gegenüber die Verpflichtung darüber nachzudenken, welche Konsequenzen wir für unser Leben daraus ziehen", so Heinisch-Hosek. Man müsse sich dabei die Frage stellen, wie man heute gegen zunehmenden Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und steigende Ausgrenzungstendenzen auftreten könne. Weiter: "Die derzeitige Debatte über Integration zeigt deutlich, dass es in unserer Verantwortung liegt, im Sinne der Interkulturalität zu agieren."
"Gerade als Bildungspolitikerin ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir aus der Vergangenheit für unsere Gegenwart und unsere Zukunft lernen und dass dieses Lernen auch an unseren Schulen stattfindet. Dazu gehört auch, dass wir den Schülerinnen und Schüler vermitteln, die Diversität unserer Gesellschaft als Chance zu sehen", so die Ministerin.
Um eine lebendige Erinnerungskultur an den Schulen zu stärken wurde _erinnern.at_ gegründet. _erinnern.at_ ist nicht nur in Österreich in der Fortbildung von Lehrpersonen aktiv, sondern leistet auch durch internationale Kooperationen mit vielen bedeutenden Organisationen, wie etwa Yad Vashem, dem Anne Frank House oder auch der Spielberg-Foundation, grundlegende Arbeit. Für Schulen ab der 8. Schulstufe gibt es über das Portal die Möglichkeit, ZeitzeugInnen für Vorträge einzuladen. Das Bildungsministerium unterstützt den ZeitzeugInnen-Besuch organisatorisch und finanziell. "Die Erinnerung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ist eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der aus der Geschichte für uns erwachsende Verantwortung auseinanderzusetzen", so Heinisch-Hosek. Interessierte Schulen können sich direkt an das Bildungsministerium und _erinnern.at_ wenden, um einen Unterrichtsbesuch zu organisieren (Weitere Informationen unterwww.erinnern.at).
Abschließend betont die Bildungsministerin, wie wichtig es ist, "Zeichen zu setzen" und verweist auf die heutige Kundgebung "Jetzt Zeichen setzen!" um 17 Uhr am Heldenplatz
(http://www.jetztzeichensetzen.at/). Bundesministerin Gabriele
Heinisch-Hosek wird im April nach Polen reisen und am "March of Living" in Ausschwitz teilnehmen.
Wien, 27.01.2015