Gesucht wird… der arabische Schindler
Robert Satloff: "Among the righteous. Lost stories from the Holocaust's long reach into Arab lands", New York, Public Affairs, 2006. - link
Erstmals beleuchtet auch ein Film von Bill Cran und Karin Davison die Aufarbeitung nationalsozialistischer Gräueltaten aus der Perspektive der Araber und Juden in der arabischen Welt. - link
Im Zentrum steht die Frage: Gab es einen arabischen Oskar Schinder, der Juden das Leben gerettet hat? Finden sich weltweit noch Überlebende, die dem Holocaust mit Hilfe von Arabern entkommen sind? Araber wissen wenig über den Holocaust. Viele leugnen den Massenmord sogar – nicht nur islamische Extremisten. Selbst große arabische Tageszeitungen stellen das Verbrechen an den Juden bis heute in Frage. Mehr denn je bewegte dieses Thema den amerikanischen Schriftsteller und Historiker Robert Satloff, Leiter des “The Washington Institute for Near East Policy” nach den Anschlägen des 11. September. Er beschließt, das aufwendigste Projekt seines Lebens anzugehen: Die Suche nach dem arabischen Schindler. Würde es ihm gelingen zu beweisen, dass Araber Juden im Zweiten Weltkrieg das Leben gerettet haben, wäre die Sicht der Araber vielleicht eine andere. Ein Team aus Forschern, Archivaren, Dolmetschern und Journalisten verfolgt mit ihm zusammen Spuren in elf Ländern rund um den Globus. In Yad Vashem beginnt der Film seine spektakuläre und bewegende Reise. Dort stehen auch Gedenktafeln für Nichtjuden wie Oscar Schindler oder Raul Wallenberg, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten. Sie werden als die “Gerechten unter den Völkern” bezeichnet. Unter den 20.000 dort eingravierten Namen findet sich kein einziger Araber. Satloffs Recherchen werden dies nun möglicherweise ändern. - link