Jom HaShoah 2019: „Krieg im Krieg – Der Überlebenskampf der Juden im Holocaust“
Der „Gedenktag für die Märtyrer und Helden des Holocaust“ (hebr. Jom HaShoah) ist ein nationaler Gedenktag in Israel, an dem der sechs Millionen Juden gedacht wird, die im Holocaust ermordet wurden. In der Woche des Gedenktags, der aufgrund des jüdischen Kalenders variiert, finden auch in den USA zahlreiche offizielle Gedenkfeiern statt. Jom HaShoah wurde 1951 von der Knesset, dem israelischen Parlament, als Holocaust-Gedenktag ausgerufen. Auf Vorschlag der Überlebenden des Warschauer Ghettoaufstandes wurde der 19. April anvisiert, dieser Tag ist jedoch auch der Beginn der Pessachfeierlichkeiten, daher entschied man sich für den 27. Nissan; ein Tag ohne religiöse Feiern. Die israelische Holocaustgedenkstätte Yad Vashem ist für die Organisation der Gedenkveranstaltungen verantwortlich.
Am Vorabend des Gedenktages findet eine Gedenkveranstaltung in Yad Vashem statt. Um 10:00 läuten in Israel die Sirenen für zwei Minuten, ganz Israel steht still und gedenkt der Opfer. Anschließend folgen zahlreiche Gedenkveranstaltungen, etwa auch in Lohamei HaGetaot, dem Kibbutz der GhettokämpferInnen von Warschau.
Für die Gedenkfeierlichkeiten definiert Yad Vashem jährlich ein Thema. Das diesjährige Thema lautet „Krieg im Krieg – Der Überlebenskampf der Juden im Holocaust“:
„Im gesamten besetzten Europa versuchten Juden auf unterschiedliche Weise, sich dem Kampf gegen Nazi-Deutschland und seine Komplizen anzuschließen, so zum Beispiel durch den Anschluss an Partisanengruppen und die Einrichtung jüdischer Untergrundorganisationen. Eineinhalb Millionen Juden rückten zum Militärdienst in den Armeen der Alliierten ein und nahmen in ihren Reihen aktiven Anteil am Kampf.
Während des Krieges waren die Juden in den von den Deutschen besetzten Gebieten als Einzelpersonen wie als Kollektiv gezwungen, um ihr nacktes Überleben zu kämpfen. Manche riskierten aus Solidarität mit verfolgten Schicksalsgenossen ihr eigenes Leben. Zum Kampf um das physische Überleben während der Schrecken des Nazi-Regimes gehörten Verstecken und Flucht, das Schmuggeln von Nahrung, soziale Hilfe und medizinische Tätigkeit. Juden im Untergrund in ganz Europa versuchten, alle nur möglichen Rettungsaktionen zu organisieren, um so viele Juden wie möglich in Sicherheit zu bringen,“ so Yad Vashem über das diesjährige Thema des Gedenktages.
Auch in Österreich finden anlässlich des Jom HaShoah Veranstaltungen statt: Das Jüdische Filmfestival Wien zeigt gemeinsam mit dem Wiener Wiesenthal Institut am 9.Mai den Film „Who will write our history“ über die jüdische Ringelblum-Widerstandsgruppe im Warschauer Ghetto, die für die Nachwelt ein Archiv über den Holocaust aufbaute. Nach dem Film folgt eine Podiumsdiskussion. - Link
Das Jüdische Museum Wien lädt am 2. Mai zur Gedenkminute und anschließendem Rundgang durchs Museum. - Link
Links:
Informationen über Yom HaShoah auf der Website von Yad Vashem - Link
Yad Vashem über das Motto des Gedenktages 2019 - Link
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