Zeitzeuge und Theresienstadt-Überlebender Rudolf Gelbard in Wien verstorben
Der Zeitzeuge, Journalist, antifaschistische Aktivist und langjährige Funktionär im Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen ist am 23.10.2018 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren in Wien gestorben.
Eine Kindheit im KZ
Rudolf Gelbard wurde als Elfjähriger im Oktober 1942 als jüdisch Verfolgter gemeinsam mit seinen Eltern aus Wien in das KZ Theresienstadt deportiert. Die Gewalt der österreichischen Nationalsozialisten, unmittelbar nach der Ankunft, schockierte Gelbard. Über diese Ankunft sagt er, „da war auch schon klar, dass hier etwas grauenhaftes auf uns zukommt“. Mindestens 15.000 Kinder wurden dort in sogenannten „Kinderheimen“ festgehalten. In diesen „Heimen“ kümmerten sich Erwachsene inhaftierte um die Kinder, Rudolf Gelbard schilderte in seinen Gesprächen oft das kinderfreundliche Engagement in dieser unmenschlichen Umgebung einiger zionistischer Betreuer. Von den nach Theresienstadt deportierten Kindern überlebten nur 150 bis 245. Rudolf Gelbard war eines dieser wenigen Kinder, gemeinsam mit seinen Eltern erlebte er die Befreiung am 5. Mai 1945.