Der Auschwitz-Prozess auf DVD
Am 20. Dezember 1963 begann der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965) und damit eines der wichtigsten Kapitel für den justiziellen Umgang mit NS-Gewaltverbrechen in der Bundesrepublik Deutschland. In der Öffentlichkeit, die in den Jahren des Wirtschaftswunders die Zeit des Hitler-Regimes schnell und gründlich verdrängt hatte, sorgte der Prozess für eine erneute und vor allem intensive Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten. Erst der Prozess gegen Angehörige des SS-Aufsichtspersonals im Vernichtungslager Auschwitz leitete die Vergangenheitsaufarbeitung in der Bundesrepublik Deutschland richtig ein.
430 Stunden Hauptverhandlung und mehr
Was ursprünglich als Gedächtnisstütze für das Gericht angefertigt wurde, ist heute mit der 430 Stunden umfassenden Hauptverhandlung ein einzigartiges historisches Dokument. Alle mündlichen Aussagen wurden verschriftlicht, inhaltlich erschlossen und mit einem Anmerkungsapparat versehen. Selbst wenn die wissenschaftlichen Einführungstexte im Unterricht kaum Verwendung finden (allenfalls in Ausschnitten wie zum Beispiel die Tabellen zur demographischen Zusammensetzung des SS-Personals), stellen sie für die Vorbereitung der Lehrkraft eine wichtige Grundlage dar. Neben den Aussagen von mehr als 300 Zeugen in elf Sprachen enthalten die Tonbandaufzeichnungen die Schlussworte der Angeklagten, Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Verteidigern und der Nebenklagevertretung sowie die mündliche Urteilsbegründung.
Bildmaterialien
Das zur Verfügung stehende Bildmaterial zum Lager Auschwitz und seinen Nebenlagern stammt aus unterschiedlichen Zeiträumen. Ein Teil wurde in den Jahren 1942 bis 1945 aufgenommen, ein weiterer Teil unmittelbar nach der Befreiung des Lagers und wieder andere Bilder stammen von den Ortsbesichtigungen des Gerichts 1964. Mit den Aufnahmen lässt sich zum Beispiel die Situation der Häftlinge erarbeiten. Des Weiteren bietet die DVD sehr gut verwertbare Aufnahmen der amerikanischen Luftaufklärung vom Gesamtkomplex Auschwitz, Fotos der Angeklagten und der Zeugen.
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Vertrieb: Digitale Bibliothek - link