Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Deutschland

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) ging nach mehrjährigen nationalen und internationalen Verhandlungen aus einer Initiative deutscher Unternehmen und des Staates hervor.
Mit Unterstützung aller Fraktionen im deutschen Bundestag wurde am 2. August 2000 das Gesetz zur Gründung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" verabschiedet. Es sah individuelle humanitäre Zahlungen an ehemalige Sklaven- und Zwangsarbeiter sowie andere Opfer des Nationalsozialismus vor. Diese Zahlungen wurden im Jahr 2001 begonnen und in der ersten Jahreshälfte 2007 abgeschlossen.

Informationsportal zur Zwangsarbeit unter dem Nationalsozialismus (Bundesarchiv in Zusammenarbeit mit zahlreichen archivischen Einrichtungen im In- und Ausland): link

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ): - link

Sie richtet sich an: die historisch interessierte Öffentlichkeit und ihre Angehörigen, die ehemaligen Zwangsarbeiter(innen) und die wissenschaftliche Forschung. Das Portal bietet Links zu den verschiedensten Themenbereichen.

Internationale Wanderausstellung zum Thema Zwangsarbeit:

Zur Dokumentation der NS-Zwangsarbeit fördert die Stiftung EVZ die Erarbeitung einer internationalen Wanderausstellung. - link

Das Online-Projekt: Zwangsarbeit 1939 - 1945: Erinnerungen und Geschichte: - link

Das Portal "Zwangsarbeit 1939 - 1945" bewahrt die Erinnerung an über zwölf Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit geleistet haben. 590 Zeitzeugen(innen) aus 26 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in 398 Audio- und 192 Video-Interviews.

Die an der Freien Universität Berlin entwickelten und gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Bildungsmaterialien „Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht: Video-DVD – Lernsoftware – Lehrerheft“ sind ab Januar 2011 über die Bundeszentrale für politische Bildung bestellbar.

Die Lehr- und Lernmaterialien unterstützen kompetenzorientiertes Lernen im Unterricht, bei Projekttagen und Präsentationsprüfungen. Auf einer Video-DVD berichten fünf Überlebende von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken; zusätzliche Hintergrundfilme informieren über Zwangsarbeit, Entschädigung und die Interviewsammlung. Die Lernsoftware bietet ergänzende Aufgaben und Karten, Transkripte und Fotos, Infotexte und Methodentipps sowie Zeitleiste und Lexikon. Ein begleitendes Lehrerheft hilft mit Informationstexten, Aufgabenvorschlägen und Arbeitsblättern bei der Vorbereitung. DVDs und Lehrerheft erhalten Sie ab Januar 2011 gegen eine Bereitstellungspauschale von 7.- € unter: - link

Unterrichtsmaterial: - link

Tagungsband "Erinnern an Zwangsarbeit. Zeitzeugen-Interviews in der digitalen Welt". Der von Nicolas Apostolopoulos und Cord Pagenstecher herausgegebene Band lädt ein zu einer Reflexion über Potenziale, Herausforderungen und Qualitätsstandards beim Aufbau eines Interview-Archivs. Mehr unter: - link

Projekt: NS-Zwangsarbeit in Berlin: - link

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

In Schöneweide befindet sich das letzte noch weitgehend erhaltene ehemalige NS-Zwangsarbeiterlager. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte es zu den mehr als 3.000 über das Stadtgebiet verteilten Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter. Im Sommer 2006 wurde auf einem Teil des heute denkmalgeschützten historischen Geländes das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit eröffnet.

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, eine Abteilung der Stiftung Topographie des Terrors, wird als Ausstellungs-, Archiv- und Lernort kontinuierlich weiterentwickelt. Die derzeitige Dauerausstellung „Bausteine“ informiert über die Geschichte des Lagers und die Entstehungsgeschichte des Dokumentationszentrums. Hinzu kommen wechselnde, auch internationale Gastausstellungen zur NS-Zwangsarbeit, ergänzt durch Begleitveran­staltungen, Führungen und weitere pädagogische Angebote. In Vorbereitung ist eine Dauerausstellung zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit. - link

Refugee Voices“: Neues digitales Zeitzeugen-Archiv

Die Freie Universität Berlin bietet als erste Institution in Deutschland Zugang zum digitalen Zeitzeugen-Archiv „Refugee Voices“ der britischen Association of Jewish Refugees (AJR). - link

Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht“: Auszeichnung für Lernsoftware. Auf der Frankfurter Buchmesse 2011 wurde die Lernsoftware „Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht“ mit der GIGA-Maus 2011 prämiert. Die Zeitschrift „Eltern Family“ zeichnete sie aus als bestes Lernprogramm in der Kategorie Geschichte/Politik. - link

Dorf unterm Hakenkreuz: An sieben Orten in Baden-Württemberg wurden im Jahre 2009 im Rahmen von Ausstellungen sieben Themen zur NS-Geschichte dokumentiert. Das Thema Zwangsarbeit in Wolfegg. - link

Wollheim Memorial

Das Norbert Wollheim Memorial ist benannt nach Norbert Wollheim (1913–1998), Überlebender des Konzentrationslagers Buna/Monowitz. Er musste für die I.G. Farben Zwangsarbeit auf der Baustelle in Auschwitz leisten. 1951 verklagte er den Konzern in einem Musterprozess auf Entschädigung. Das Wollheim Memorial verbindet das Gedenken an die Opfer von Buna/Monowitz mit Informationen über die Geschichte ihrer Verfolgung und Entschädigung. - link

 

Ruth Klügers Erlebnisse als Zwangsarbeiterin. Rede im Deutschen Bundestag, 27.1.2016 - link