Abraham Gafni
Abraham Gafni, geboren 1928 in Innsbruck als Erich Weinreb, wächst nach dem Tod seiner Mutter bei den Großeltern Wolf und Amalie Turteltaub auf, die das Waren-Kredithaus Fortuna besitzen und zu den wenigen religiösen jüdischen Bürgern in Innsbruck zählen. Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im März 1938 wird Erich der Schulbesuch verboten und er verliert seinen Freundeskreis. Während des Novemberpogroms im November 1938 wird der Großvater brutal zusammengeschlagen und zusammen mit einem Onkel, einem Großonkel und einem Cousin in «Schutzhaft» genommen. Ende November 1938 muss die Familie Turbeltaub Innsbruck verlassen und so kommt Erich mit den Großeltern und den beiden jüngeren Geschwistern Poldi und Gitta nach Wien. Im Frühjahr 1939 gelingt es dem Großvater, ihn und seinen Bruder allein mit einem illegalen Flüchtlingsschiff nach Palästina zu schicken.
Erich Weinreb bekommt nach seiner Ankunft in Palästina einen neuen Vornamen, er wird von da an Abraham genannt. Erst Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfährt er, dass seine Großeltern und die kleine Schwester Gitta von den Nationalsozialisten 1942 in Riga und viele weitere Familienmitglieder in Vernichtungslagern ermordet worden sind. Er arbeitet nach der Gründung des Staates Israel 1948 in der Handelsmarine, heiratet, ist Vater von drei Töchtern, vielfacher Großvater und seit ein paar Jahren auch Urgroßvater.