Digitale Erinnerungslandschaft (DERLA) Burgenland

Auf der gemeinsam von ERINNERN:AT, dem Centrum für Jüdische Studien und dem Zentrum für Informationsmodellierung (beide Karl-Franzens-Universität Graz) entwickelten Website www.erinnerungslandschaft.at ist seit Februar 2024 auch die Gedächtnislandschaft Burgenland online.

Die Digitale Erinnerungslandschaft Burgenland dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen an die Opfer und Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Für die Vermittlungsarbeit in den Schulen werden eine Reihe von Unterrichtsmodulen angeboten, die teilweise dazu anregen Erinnerungszeichen aufzusuchen und teilweise im Klassenzimmer bearbeitet werden können.

DERLA besteht aus vier zentralen Elementen:

Eine interaktive Karte der Erinnerung führt zu den einzelnen Erinnerungsorten und -zeichen. Sie macht deren Geschichte sichtbar. Filter- und Suchfunktionen unterstützen umfangreiche Recherchen.

Im Archiv der Namen werden Menschen, die auf den Erinnerungszeichen genannt werden, biografisch vorgestellt. DERLA setzt ihnen ein virtuelles Erinnerungszeichen.

Im Vermittlungsportal sind zahlreiche Angebote für Schulen zu finden. Das historische Lernen mit DERLA kann sowohl vor Ort als auch im Klassenzimmer erfolgen.

Die Wege der Erinnerung führen entlang kuratierter Routen in spezifische Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur ein.

DERLA Burgenland dokumentiert zirka 250 Erinnerungszeichen an Opfer von NS-Widerstand und NS-Verfolgung mittels Text und Fotografien. Kurzbiografien von rund 100 namentlich auf Erinnerungszeichen genannten Opfern informieren über deren Schicksal und setzen ihnen gleichzeitig ein virtuelles Denkmal.

Die Wege der Erinnerung bestehen aus thematisch zusammengestellten virtuellen Routen (jüdisches Leben und Holocaust, Gedenkkultur etc.). Sie zeigen mittels repräsentativer Beispiele die Entwicklung der Gedenkkultur im Burgenland.

Für Bildungsarbeit in Burgenland wurden von Dr. Ute Leonhardt, PH Burgenland, 12 bundeslandspezifische Vermittlungsmodule entwickelt. Diese beziehen sich teilweise auf einzelne konkrete Erinnerungszeichen und regen zur Auseinandersetzung mit ihrem historischen Hintergrund, ihrer Entstehungsgeschichte und gesellschaftlichen Relevanz an. Teilweise behandeln sie auch übergeordnete Themen, wie ästhetische Fragen von Gedenkkultur, Überlegungen zum Namensgedenken oder Fragen der Zivilcourage. Die Vermittlungsmodule, die auf der Website www.erinnerungslandschaft.at und in einer didaktischen Handreichung gedruckt zugänglich sind, stellen ein konkretes Angebot für Lehrpersonen da. Sie fokussieren folgende Themen mit Burgenland-Bezug:

• „Endphasenverbrechen“ in Deutsch Schützen

• NS-Euthanasieopfer aus dem Burgenland

• Erinnerungskultur im Wandel am Beispiel Oberschützen

• Roma-Zwangsarbeitslager Lackenbach

• Gedenkstätte für Roma und Sinti im Burgenland

• Jüdisches Leben und Ende der jüdischen Gemeinde Eisenstadt

• Gedenk- und Erinnerungskultur in Rechnitz

• Vertreibung und Flucht burgenländischer Jüdinnen und Juden

• „Arisierungen“ am Beispiel Stadtschlaining

• Zwangsarbeiter im Burgenland

• Erinnerungskultur am Beispiel Pöttsching

• Arbeiterinnen und Arbeiter im Widerstand

Website: www.erinnerungslandschaft.at

Forschung und Text: Dr. Herbert Brettl, herbert@brettl.at