Internierung und Zwangsarbeit von Roma im Burgenland 1938-1945

Webinar-Vortrag von Herbert Brettl

ZOOM-Link: https://zoom.us/j/93935401150?pwd=TjR2VitlUU9CV0p1b3U3TnphT3h4UT09
Wann

15.02.2021 von 16:00 bis 17:00 (Europe/Vienna / UTC100)

Bundesland

Burgenland

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Sofort nach der Okkupation Österreichs im März 1938 begann im Burgenland die radikale Verfolgungspolitik gegenüber den Roma. Die raschen Maßnahmen tragen vielfach die Handschrift des burgenländischen Landeshauptmannes und NS-Gauleiters Dr. Tobias Portschy. Noch im Juli 1938 verordnete er ohne gesetzliche Grundlage die Arbeitspflicht für alle arbeitsfähigen Roma, die kein festes Beschäftigungsverhältnis aufwiesen. Daraufhin wurden die Roma zur Arbeit bei öffentlichen Bauten, beim Straßenbau, bei Bachregulierungen, bei der Einbringung der Ernte und in Steinbrüchen herangezogen. Im Herbst 1940 begannen die NS-Behörden mit der Einrichtung von „Zigeunerlagern“. Das größte Zwangsarbeitslager wurde im burgenländischen Lackenbach eingerichtet. In den folgenden Monaten wurden tausende Roma aus dem Burgenland und anderen Bundesländern dorthin verschleppt. Während ihrer Haftzeit wurden sie zur Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, in Betrieben und zu Straßenbauarbeiten in der nächsten Umgebung bzw. beim Bau der Reichsautobahn in Niederösterreich eingesetzt.

Herbert Brettl ist Lehrbeauftragter an der PH-Burgenland. Mitarbeiter des Projektes „erinnern.at“. Projektleiter der „Initiative Erinnern Frauenkirchen“. Kurator zeithistorischer Ausstellungen und u. a. Mitarbeiter am Projekt „Opferdatenbank – Namentliche Erfassung der NS-Opfer im Burgenland“. Bücher (Auswahl): Die jüdische Gemeinde von Frauenkirchen (2003/2016), NS-Euthanasie im Burgenland (2010), Nationalsozialismus im Burgenland. Opfer. Täter. Gegner. (2012), Einfach weg! Verschwundene Romasiedlungen im Burgenland (2020).

Zuordnung

Themen
Roma/Sinti Zwangsarbeit