Parkbenennung in Klagenfurt nach Sieglinde Trannacher und Marko Feingold

Am Freitag, dem 10. Mai erfolgte die Benennung eines Parks im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht nach zwei wichtigen Persönlichkeiten der NS-Erinnerungskultur: der 2015 verstorbenen Politikerin und Wegbereiterin für eine zukunftsfähige Erinnerungskultur Sieglinde Trannacher und dem 2019 verstorbenen Salzburger Holocaust-Überlebenden Marko Feingold.

Im Zentrum der Veranstaltung standen die Biografien der beiden Geehrten.  Zur Biografie von Sieglinde Trannacher sprach ihre langjährige Freundin und Leiterin der Universitätsbibliothek Klagenfurt Lydia Zellacher, zwei Schülerinnen der WiMo, Allegra Holzfeind und Hannah Pacher, stellten die Lebensgeschichte von Marko Feingold vor.

Peter Gstettner, Vorsitzender des Beirats für Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt Klagenfurt, berichtete über die Bedeutung der beiden Geehrten für die Stadt Klagenfurt. Ilse Geson-Gombos, Lehrerin an der WI’MO, erläuterte die Bedeutung von Erinnerungsarbeit an ihrer Schule als Vermittlung von Haltung und Herzensbildung.

Mag. Sieglinde Trannacher, geboren 1961, war Politikerin in Klagenfurt, Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin. Ihr Einsatz galt vor allem sozial benachteiligten Menschen, zudem war ihr eine zeitgemäße und würdevolle Erinnerungskultur an NS-Opfer ein großes Anliegen. Nicht zuletzt war sie Mitinitiatorin der Stolpersteinverlegungen in Klagenfurt. Sieglinde Trannacher verstarb nach schwerer Krankheit 2015.

Marko Feingold, geboren 1913, wurde als Jude von den Nationalsozialisten deportiert und überlebte mehrere Konzentrationslager. Nach seiner Befreiung war er Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und aktiver Zeitzeuge. Mehrmals besuchte er Klagenfurt, um an erinnerungskulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.