Projekt und Website „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis“
Die Wahrnehmung der eigenen Geschichte hat einen wichtigen Stellenwert für das Selbstbild und die Beziehungen zu Nachbarn, gerade im Alpen-Adria Raum. Zu lange wurde die gemeinsame Geschichte unter nationalistischen Aspekten erzählt, die jeweils „Anderen“ wurden, bedingt durch unaufgearbeitete historische Konflikte und Tradierung unhinterfragter Stereotype, als Bedrohung wahrgenommen. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Pluralität ist es angebracht, an einem transnationalen Geschichtsverständnis zu arbeiten, um die hemmende Vergangenheit aufzulösen.
Die im Projekt erarbeiteten neuen, multiperspektivischen Materialen für den Schulunterricht in Österreich, Slowenien und Italien bieten die Chance, historische Traditionen als gemeinsames Erbe im Alpen-Adria Raum bewusst zu machen und für Lernprozesse zu nutzen. Konflikte sollen dabei keinesfalls ausgespart werden, sondern unterschiedliche Perspektiven und Narrative einander gegenübergestellt und sichtbar gemacht: Verschiedene Narrative können koexistieren, ohne sich dadurch gegenseitig relativieren zu müssen. So kann sich Empathie für den Standpunkt der „Anderen“ entwickeln, Vertrauen und Einsicht können wachsen und damit ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft und eines gemeinsamen Europas gesetzt werden.
Die Website mit Infos zum Projekt und neu erarbeiteten Unterrichtsmodulen ist erreichbar unter: www.dialogischeserinnern.at
Für mehr Infos zum Projekt gerne mit Nadja Danglmaier vom ERINNERN:AT-Netzwerk Kärnten Kontakt aufnehmen (nadja.danglmaier@aau.at)