Gedenk- und Befreiungsfeier in Greifenburg 2022

Wie jedes Jahr seit der Enthüllung des Denkmals für die NS-Opfer im Oberen Drautal veranstaltet der Verein aegide heuer am 14. Mai 2022 ab 17 Uhr eine Gedenkfeier für die NS-Opfer der Region direkt beim Denkmal in der Nähe des Bahnhofs. Im Zentrum des Erinnerns stehen in diesem Jahr die beiden Sinti-Mädchen Hilda Maria Link und Josefine Blach, die 1932 in Greifenburg zur Welt kamen und zehn Jahre später in Kulmhof und Auschwitz ermordet wurden.
  • Gedenk- und Befreiungsfeier in Greifenburg 2022
  • 2022-05-14T17:00:00+02:00
  • 2022-05-14T19:00:00+02:00
  • Wie jedes Jahr seit der Enthüllung des Denkmals für die NS-Opfer im Oberen Drautal veranstaltet der Verein aegide heuer am 14. Mai 2022 ab 17 Uhr eine Gedenkfeier für die NS-Opfer der Region direkt beim Denkmal in der Nähe des Bahnhofs. Im Zentrum des Erinnerns stehen in diesem Jahr die beiden Sinti-Mädchen Hilda Maria Link und Josefine Blach, die 1932 in Greifenburg zur Welt kamen und zehn Jahre später in Kulmhof und Auschwitz ermordet wurden.
Wann

14.05.2022 von 17:00 bis 19:00 (Europe/Vienna / UTC200)

Bundesland

Kärnten

Wo

Greifenburg, Denkmal für die NS-Opfer aus dem Obereren Drautal, Nähe Bahnhof

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Die Gedenkstätte für die NS-Opfer im Oberen Drautal

Nach jahrelanger Recherche und Vorarbeit enthüllte „kuland - Verein für Kultur und Informationsvielfalt“ 2012 ein Erinnerungszeichen für 39 NS-Opfer aus dem Oberen Drautal in der Nähe des Bahnhofs Greifenburg. Die Gedenkstätte ist 20 Meter lang und eine begehbare Skulptur des Künstlers Hans Peter Profunser. Das äußere Gerüst aus Eisenstäben symbolisiert laut dem Künstler das Gehege des Nationalsozialismus, die aufgerissene Front den Widerstand. Hier bietet sich die Möglichkeit, sich den Verfolgten zu nähern, die in herausziehbaren Laden einen Schutzraum erhielten. In diesen Laden finden sich Namen und Daten der Opfer sowie Zitate von SchriftstellerInnen. Leere Laden verdeutlichen, dass nicht alle NS-Opfer aus dem Oberen Drautal namentlich bekannt sind. Seit der Enthüllung des Denkmals 2012 wurden drei weitere Laden mit Namen von NS-Opfern aus dem Oberen Drautal befüllt, sodass es mittlerweile an 42 Personen erinnert. 

Gedenkfeier 2022: Erinnern an Hilda Maria Link und Josefine Blach

Im Jahr 1932 kamen in Greifenburg die beiden Mädchen Hilda Maria Link und Josefine Blach zur Welt. Ihre Familien waren Sinti, die wahrscheinlich zeitweise in Seebach bei Villach lebten. Hildas Vater war Musiker und stammte aus Oberlienz, Josefines Vater war fahrender Händler. Beide Mädchen wurden in Greifenburg getauft.

Die Nationalsozialisten hatten Rassen im Kopf. Ihnen galten Sinti und Roma als "Angehörige artfremden Blutes" und als Gefahr für ihr "Ariertum". Die Polizei verfolgte sie vor und nach 1938 vorweg als Kriminelle; sie deportierte 1939/40 ganze Familien in Arbeitslager und Ghettos. Die meisten in Österreich lebenden Sinti und Roma wurden in Kulmhof, Auschwitz und anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet, so auch Hilda Maria Link und Josefine Blach, im Alter von 10 und 11 Jahren. Vor 90 Jahren wurden sie in Greifenburg geboren - wer auf die Welt kommt, soll leben können, frei und sicher sein, ohne diskriminiert oder verfolgt zu werden. Das bleibt das Gebot des Erinnerns.