Themen zum Gedenkjahr 1945 mit Amstetten-Bezug:
a) Der Amstettner Hauptplatz im Zeitraffer von 1930 bis 1955 (Haupt-, Dollfuß-, Adolf-Hitler-, und wiederum Haupt-Platz) – mehrere Fotos zum 8. Mai 1945 (siehe Zeilinger 1998)– Schüler_innen fotografieren aus historischen Perspektiven und versetzen sich in die Betrachter
b) Die Nervenklinik Mauer-Öhling von 1938-1945 – das Euthanasie-Programm zur Beseitigung ‚unwerten Lebens‘ und der Umgang mit sogenannten ‚Asozialen‘ – Historisches Material zur Geschichte aus Mauer-Öhling (Michaela Gaunerstorfer 1989; Philipp Mettauer; Gedenkstätte Schloss Hartheim), Biographisches Material von Videointerviews von Spiegelgrund-Überlebenden (Ferdinand Schimatzek, Johann Groß, Zawrel)
c) Kindheitsperspektiven anhand von Lebensgeschichten von Kindertransport-Kindern (Georg Wozasek), sogenannter ‚Asozialer‘ Kinder und Jugendlicher (Ferdinand Schimatzek, Johann Groß) am Spiegelgrund und weiteren Beispielen aus dem Buch ‚Tragbares Vaterland‘ von Johannes Kammerstätter
d) Erinnerungen zum Jahr 1945 von lokalen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, wie etwa die eigenen Groß- und Urgroßeltern sowie Personen, die sich an das Kriegsende und die unmittelbare Zeit danach erinnern – Desertion, Widerstand, Bombardements, Übergriffe der Sowjets (ORF-Doku)
e) jüdische Schicksale aus Amstetten (Goerg Wozasek) und weitere Beispiele aus dem Buch von Johannes Kammerstätter; was wurde aus den jüdischen Amstettner nach 1945?
weitere mögliche Themen:
f) Zwangsarbeit in Amstetten mit Materialien zu zivilen Zwangsarbeiter_innen (in Landwirtschaft und Industrie), Kriegsgefangenen sowie ungarischen Jüdinnen und Juden (Versöhnungsfonds, Zwangsarbeit-Archiv, Zeugen der Shoah) – Videointerviews von Jan Grądalski und Herbert Hilse, Texte von Janusz Kieslowski und Valentina Illarionovna Perepelica – Word-Datei ‚LINKSZwangsarbeit‘
g) Todesmärsche und das Massaker am Hofamt Priel – Material von Eleonore Lappin, Biographisches von Yaakov Tibor Schwarz und ein kurzer Film zum heutigen Gedenken an dieses Ereignis vom 3. Mai 1945
h) Deserteure in Bezirk Amstetten – an etwa 250 Personen wurden 1945 wegen Desertion das Todesurteil vollstreckt – diese Menschen sollen ein Gesicht bekommen – die historische Recherche dazu ist allerdings noch ausständig – Word-Datei ‚LINKSDeserteure‘
Ziel des Projekts
ist das Erstellen von Unterrichtsmaterialien für Amstettner Schulen (Unter- und Oberstufe), wobei ein historischer Überblick zum Thema, lebensgeschichtliche biographische Zugänge (Videos, autobiographische Texte oder Briefe) sowie verschiedene zusätzliche Medien (Fotos, Spiel- und Dokumentarfilme, Bücher, Flugblätter etc.) hinzugezogen werden. Die Materialien werden von Historiker_innen unter Mithilfe von Christian Gmeiner und Wolfgang Gasser zur Verfügung gestellt, von den Lehrenden im Unterricht eingesetzt sowie anschließend bewertet und Online auf Erinnern.at und Amstetten.at verfügbar sein. Die Ergebnisse werden zudem im Frühjahr 2015 im Rahmen der Vortragsreihe „Amstetten 2015_1945“ präsentiert.
BITTE VORMERKEN: Das nächste Treffen findet am 21. Jänner 2014 um 16 Uhr im Medienraum des Rathaus Amstetten statt.