NS-Mahnmal wird in Baden errichtet
Laut Medienberichten soll das Denkmal „Counterpoles / Widerstäbe“, des aus Baden stammenden Künstlers Peter Kozek, noch bis Jahresende am Josefsplatz in Baden errichtet werden. Das Denkmal besteht aus 36 Metallstäben die, in ihrer Gesamtheit betrachtet, in der Luft einen Davidstern andeuten sollen.
Der Künstler hat der Lokalzeitung meinbezirk.at den Entwurf beschrieben: „Der Entwurf sieht eine Anordnung von 36 Metallstäben vor, die über die Fläche des Platzes verteilt ist und welche sich in unterschiedlichen Winkeln aus dem Boden aufrichten. Diesen zunächst unregelmäßig verstreut scheinenden ,Counterpoles/Widerstäben‘ liegt jedoch eine überlegte Ordnung zugrunde: Sie alle streben einem imaginär über dem Platz schwebenden Davidstern zu“. Das Denkmal ist aus einer Vielzahl von Perspektiven zu betrachten und wird durch einen Text erläutert.
„Die Stangen“, so die Zeitung meinbezirk.at verweisen „einerseits auf Verlorengegangenes und auf das gewaltsame Brechen von Entwicklungssträngen der Stadt, erinnern aber auch an die Dimension des Verlustes an Leben, Geist und Kultur“.
Baden bei Wien war bis 1938 Heimat einer großen jüdischen Gemeinde, der drittgrößten Österreichs. Die 1873 errichtete Synagoge wurde 2005 umfassend renoviert. Im Zuge des Novemberprogroms 1938 blieb der Tempel von Brandschatzungen verschont. Die Inneneinrichtung des Gebäudes wurde aber bereits im September 1938 zerstört und das Gebäude zwangsweise zugunsten der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ enteignet. Die Synagoge wurde 1952 restituiert und wird heute von der jüdischen Gemeinde Baden verwendet.
Die Errichtung eines Denkmales in Erinnerung an das jüdische Baden geht auf eine Initiative aus der Zivilgesellschaft und der jüdischen Gemeinde Baden zurück.
Weiterführenden Zeitungsartikel:
meinbezirk.at Peter Kozek wird NS-Mahnmal in Baden gestalten
meinbezirk.at Mahnmal für NS-Opfer
meinbezirk.at Der lange lange Weg zum NS-Mahnmal für Baden
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