Rückblick auf die Genkaktivitäten und Konzert zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938
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- Rückblick auf die Genkaktivitäten und Konzert zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938
- 2024-11-09T18:30:00+01:00
- 2024-11-09T23:59:59+01:00
09.11.2024 ab 18:30 Uhr (Europe/Vienna / UTC100)
Niederösterreich
Ehemalige Synagoge St. Pölten, Dr. Karl Renner Promenade 22, 3100 St. Pölten
Martha Keil, Christoph Lind
Jüdische Friedhöfe, Steine der Erinnerung – Gedenkprojekte im Jahr 2024
Senka Brankovic, Klavier; Helmut Mooshammer, Sprecher
Viktor Ullmann / Rainer Maria Rilke: „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. Melodram für Sprecher und Klavier
2024 jährt sich zum 80. Mal der Todestag des Komponisten Viktor Ullmann, geboren 1898 in Teschen/Ungarn, 1942 nach Theresienstadt deportiert und im Oktober 1944 in Auschwitz ermordet. Dieses Gedenken nahmen die Pianistin Senka Brankovic und der Schauspieler Helmut Mooshammer zum Anlass, Ullmanns im Sommer 1944 noch in Theresienstadt komponiertes Melodram „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ in ihr Repertoire aufzunehmen. Viktor Ullmann war ein Schüler Arnold Schönbergs, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Mal jährt.
Die Künstler zu ihrem Programm: „,Der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß.‘ – Dieser Satz steht am Anfang von Rilkes Dichtung und sie schließt mit den Worten: ,Dort hat er eine alte Frau weinen sehen.‘ Diese erschütternden Sätze umreißen das Thema Leben in all seiner Komplexität. Rilke zeigt uns einen 18jährigen Soldaten, voller Sehnsucht, Zartheit und Begierde, Staunen und Mut, in ungeheuer anrührenden, poetischen Bildern. Uns fasziniert die Tatsache, dass diese Dichtung in unserer Zeit ganz neu zu lesen ist. In jeder Zeile liest man die Sorge, den Verlust, die Vergänglichkeit mit. Und dann kommt Viktor Ullmann hinzu. Im Konzentrationslager Theresienstadt setzt er der Demütigung und Lebensbedrohung durch das NS-Regime die Kraft der Kreativität entgegen und vertont Rilkes ,Cornet‘. Die poetische Suggestion des Dichters findet in der Komposition des Musikers einen kongenialen Widerhall. Für uns ist es ein ehrenvoller Auftrag, dieses Meisterstück erlebbar zu machen.“
Senka Brankovic studierte in Salzburg und Wien, lehrt an der Universität der Künste sowie an der Hochschule Hanns Eisler in Berlin und ist international renommierte Konzertpianistin. Helmut Mooshammer lehrt an der Folkwang Universität der Künste Essen sowie an der Theaterakademie Hamburg und tritt derzeit am Deutschen Theater Berlin auf.
Freier Eintritt. Um Anmeldung wird gebeten: office@injoest.ac.at